Die Spartaner sind zurück auf der Erfolgsspur

Nach zwei Niederlagen in Folge haben die Ringer des ASV Schorndorf am Samstag auf die Erfolgsspur zurückgefunden. Gegen den AV Germania Markneukirchen gewann der Tabellendritte der Bundesliga Ost deutlich mit 21:7 – der erste Rückrundensieg im dritten Kampf. Gegenüber der Niederlage in Hösbach vom letzten Wochenende stellte das Trainerduo Sedat Sevsay und Jörg Sänger gleich auf fünf Positionen um. Ein Schachzug, der aufging: Die Hausherren gewannen gleich acht der zehn Einzelkämpfe in den verschiedenen Gewichtsklassen. Eine entscheidende Rolle kam dabei Patrik Beck zu. Der 37-Jährige, der normal in der zweiten Mannschaft auf die Matte geht, stellte sich im Freistil bis 130 Kilogramm in den Dienst des Teams und ermöglichte so eine stärkere Aufstellung in den anderen Gewichtsklassen. Jörg Sänger erklärt: „Im ersten Rückrundenkampf hatten wir diese Klasse unbesetzt gelassen und so vier Punkte verschenkt. Letzte Woche haben wir Ertugrul Agca, der normal 98 kg ringt, hochgezogen und auch vier Punkte abgegeben. Deshalb jetzt die taktische Variante mit Patrik. Dass er auch vorzeitig verlieren würde, war klar. Da er aber ein Eigengewächs des ASV ist, bringt er minus zwei Handicap-Punkte in die Aufstellung ein, was es uns ermöglicht hat, in anderen Klassen stärker aufzustellen. Das hat sich ausbezahlt. “Nachdem beim Aufstellungspoker eine erste Richtung für den Ausgang des Abends vorgegeben worden war, starteten auch die Kämpfe auf der Matte verheißungsvoll. Ahmed Alfaraj lag gegen Mehmet Yüce nach zwei Minuten bereits mit 0:4 zurück, riss dann in der zweiten Hälfte den Kampf jedoch mit zwei herrlichen Aushebern an sich und holte mit seinem 10:5-Punktsieg die ersten beiden Zähler für sein Team. Nachdem Patrik Beck die zu erwartende Schulterniederlageeinstecken musste, sorgte Georgi Vangelov für eine 6:4- Führung . Gegen Anatolii Buruian tat er sich zwar l a n g e schwer, bekam den Rumänen dann aber am Boden zu fassen und machte mit fünf Beinschrauben seinen Überlegenheitssieg perfekt. Im hart umkämpften Re – Match des Finalkampfs um die D e u t s c h e Meisterschaft 2023 setzte sich Lucas Lazogianis gegen Anton Vieweg mit 3:0 durch. Auch Razvan Arnaut behielt im Duell gegen Dustin Scherf die Oberhand. Nachdem er nach den ersten drei Minuten 1:0 geführt hatte, spielte er seine ganze Routine aus und holte am Ende einen 9:0-Sieg. Zur Pause führte der ASV Schorndorf so mit 11:4. Nach Wiederbeginn gab es erstmal eine Schrecksekunde für die Gastgeber. Osman-Kubilay Cakici kugelte sich in seinem Kampf gegen Patryk Dublinowski den Daumen aus. Doch der 31-Jährige legte selbst Hand an, renkte seinen Daumen wieder ein und kämpfte bis zum Ende der sechs Minuten weiter. Er unterlag mit 0:10 Punkten – die zweite und letzte Schorndorfer Niederlage an diesem Abend. Nur 87 Sekunden benötigte danach Islam Dudaev, um gegen Roman Walter ebenfalls mit einer Beinschrauben Serie einen Überlegenheitssieg zu feiern. Publikumsliebling Iuri Lomadze, normal in der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm beheimatet, trat im Griechisch-Römischen Stil bis 80 kg gegen Luca Dariozzi an. Zwar konnte er gegen den schwereren Italiener seine berüchtigten Ausheber nicht zur Entfaltung bringen, doch machte er den Gewichtsnachteil durch seinen hohen Kampfeswillen wett und feierte einen verdienten 6:0-Punktsieg. Mit einer Energieleistung fügte Ruslan Kudrynets dem Punktekonto seines Teams einen weiteren Zähler hinzu. Der Deutsch-Ukrainer lag zur Kampfmitte gegen Marco Stoll schon mit 0:5 zurück, schaffte dann aber einen spektakulären Überwurf, mit dem er zum 5:5 ausglich und aufgrund der letzten Wertung als Sieger hervorging. Den Schlusspunkt setzte Babajan Ahmadi mit einem 13:2 gegen Justin Müller.

ASV-Coach Jörg Sänger zeigte sich nach dem deutlichen 21:7-Sieg erleichtert: „Ich freue mich für das Team, das heute eine bemerkenswerte Cleverness an den Tag gelegt und die kleine Negativserie mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung beendet hat.“ Am kommenden Samstag geht es für den ASV Schorndorf zum Tabellenletzten RSV Rotation Greiz.

ASV Schorndorf – AV Germania Neukirchen:
57 kg GR: Alfaraj – Yüce 10:5 PS (2:0).
130 kg FR: Beck – Kartavyi 0:4 SS (2:4).
61 kg FR: Vangelov – Buruian 16:0 TÜ (6:4).
98 kg GR: Lazogianis – Vieweg 3:0 PS (8:4).
66 kg GR: Arnaut – Scherf 9:0 PS (11:4). 86 kg FR:
Cakici – Dublinowski 0:10 PS (11:7).
71 kg FR: Dudaev – Walter 16:0 TÜ (15:7).
80 kg GR: Lomadze – Dariozzi 6:0 PS (17:7).
75 kg GR: Kudrynets – Stoll 5:5 PS (18:7).
75 kg FR: Ahmadi – Müller 13:2 PS (21:7).

 

Text: Scherlinsky/ Hans Kern Foto: Günter Schmid

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