Schorndorfer Spartaner setzen ein dickes Ausrufezeichen beim Sieg über die Warriors

Mit einem unerwartet deutlichen 16:7-Auswärtssieg beim Tabellenzweiten SC Kleinostheim setzten die Bundesliga-Ringer des ASV Schorndorf am Samstagabend ein dickes Ausrufezeichen im Hinblick auf die bevorstehenden Playoffs. Das Schorndorfer Trainerduo Sedat Sevsay und Jörg Sänger hatte angekündigt, dem Gegner das Leben möglichst schwer machen zu wollen – Mission completed! Obwohl einige ihrer Top-Ringer mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren, brachten sie ein Team auf die Matte, das sieben der zehn Kämpfe für sich entscheiden konnte und den Unterfranken die erste Heimniederlage beibrachte. Gleich zu Beginn gab Eldeniz Azizli die Richtung für den Abend vor. Der Weltmeister von 2022 führte gegen Marlan Mukashev schon mit 7:0, ehe der Fünfte der WM 2023 überhaupt richtig im Kampf ankam. In der Folge entwickelte sich ein Duell auf Weltklasse-Niveau, in der sich beide Ringer nichts schenkten. Am Ende stand ein verdienter 9:5-Sieg des Aserbaidschaners in Schorndorfer Diensten zu Buche. Überraschung im Superschwergewicht: Der SC Kleinostheim schickte erstmals in dieser Saison den mit vielen internationalen Medaillen dekorierten Daniel Ligeti ins Rennen, der gegen den wesentlich leichteren Ertugrul Agca einen 6:0-Sieg und damit die ersten beiden Zähler für die Gastgeber holte. Im Freistil bis 61 Kilogramm hatte der ASV auf Kleinostheimer Seite eigentlich mit Niklas Stechele als Gegner für Burak Demir gerechnet. Doch der U23-Europameister hatte sich im Trainingslager verletzt, weshalb es Demir mit dem Eigengewächs Nico Kulczynski zu tun bekam – eine wesentlich leichtere Aufgabe, die nach 1:37 Minuten vorzeitig gelöst war. Wesentlich enger war das Duell der beiden Trainingspartner Lucas Lazogianis und Ilja Klasner. Nach einem schönen Ausheber hatte der Schorndorfer Lazogianis zur Pause mit 5:0 geführt, ehe er in Hälfte zwei seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste. Am Ende stand ein 5:1-Sieg für den Deutschen Meister zu Buche. Ähnliches Bild in der Gewichtsklasse Griechisch-Römisch bis 66 Kilogramm: Razvan Arnaut legte gegen Deniz Menekse eine souveräne 7:0-Führung vor, ehe sein Gegner volles Risiko ging und noch auf 7:3 verkürzen konnte. Direkt nach der Pause drehte Babajan Ahmadi gegen Christoph Henn einen 0:3-Rückstand in einen 8:3-Sieg und sorgte damit für den 12:2-Zwischenstand. Da sich Islam Dudaev gegen den Kleinostheimer Saba Bolaghi, der nicht nur in der Bundesliga ringt, sondern gelegentlich auch in den MMA-Käfig steigt, in einem attraktiven Kampf klar mit 11:2 durchsetzte, stand der Schorndorfer Auswärtssieg bereits nach sieben Kämpfen fest. Kein Druck lastete deshalb auf Florian Levy. Der zweifache deutsche Jugendmeister aus dem eigenen Schorndorfer Nachwuchs durfte gegen U23-Europameister Alexandrin Gutu Erfahrung auf höchstem Niveau sammeln, unterlag aber erwartungsgemäß vorzeitig. Duelle auf Augenhöhe gab es in den beiden 75-Kilogramm-Klassen. Ruslan Kudrynets stellte einmal mehr seine bestechende Form unter Beweis, indem er in einem knallhart geführten Kampf gegen Artur Tatarinov mit 2:1 gewann. Im Rematch des spektakulären 7:7 aus dem Hinkampf unterlag Shamil Ustaev knapp mit 1:3 gegen Vadim Sacultan – eine Niederlage, die nicht mehr ins Gewicht fiel. „Das Team hat heute eine mega Leistung auf die Matte gebracht“, schwärmte ASV-Coach Jörg Sänger. „Unsere Athleten kommen in Richtung Playoffs immer besser in Form und wir haben heute gesehen, dass wir uns vor den Gegnern, die in der Tabelle vor uns stehen, nicht zu verstecken brauchen.“ Zum Abschluss der Hauptrunde erwartet der ASV Schorndorf am nächsten Samstag den Aufsteiger KG Baienfurt/Ravensburg – ein Team, das man in keinem Fall auf die leichte Schulter nehmen darf. Die KG überraschte am Samstag mit einem 14:12-Sieg gegen Staffelprimus Wacker Burghausen.

SC Kleinostheim – ASV Schorndorf:
57 kg GR: Mukashev – Azizli 5:9 PS (0:2).
130 kg FR: Ligeti – Agca 6:0 PS (2:2).
61 kg FR: Kulczynski – Demir 0:16 TÜ (2:6).
98 kg GR: Klasner – Lazogianis 1:5 PS (2:8).
66 kg GR: Menekse – Arnaut 3:7 PS (2:10). 86 kg
FR: Henn – Ahmadi 3:8 PS (2:12).
71 kg FR: Bolaghi – Dudaev 2:11 PS (2:15).
80 kg GR: Gutu – Levy 18:0 TÜ (6:15).
75 kg GR: Tatarinov – Kudrynets 1:2 PS (6:16).
75 kg FR: Sacultan – Ustaev 3:1 PS (7:16).

Text: Kern/Scherlinzky
Foto: Schmid

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