Die Schorndorndorfer Spartaner

(Schorndorfer Nachrichten 11.07.19) Ringen Bundesliga Südost: Kadervorstellung des ASV im Weingut Klopfer in Weinstadt-Gundelsbach
Die Ringer des ASV Schorndorf sind bereit für die Saison in der Bundesliga Südost. Am Dienstagabend präsentierte Vorstandsmitglied und Trainer Sedat Sevsay den Kader sowie das sportliche Konzept und die Marketingstrategie. Mit Blick auf die Clubhistorie bekommt das Team den Beinamen „Spartaner“. Zwei waren vor Ort: Jello Krahmer und Neuzugang Idris Ibaev.

Wer Ibaev im Gundelsbacher Weingut Klopfer so sieht, die Augen schüchtern gen Tischplatte gerichtet und geradezu kraftlos schmächtig wirkend gegen den neben ihm thronenden charismatischen Schwergewichtsmuskelberg Jello Krahmer, fragt sich: Das soll ein Ringer für die Bundesliga sein, und dann noch ein richtig guter? offensichtlich ja. beim Sponsorentermin überschlägt sich Sedat Sevsay fast vor Lob bei der Vorstellung des 19-jährigen Neuzugangs vom Oberligisten Essen-Dellwig. „Er ist ein riesiges Talent. In diesem Jahr hat er noch keinen Kampf verloren und im den letzten zwei Jahren nur einen. „Sogar der ehemalige Coach Patric Nuding, der künftig den ASV Konkurrenten und Bundesliga-Mitfavoriten Red Devils Heilbronn trainiert, habe ihm, Sevsay, zur Verpflichtung des jungen Russen für die Gewichtsklasse bis 71 und 75 Kilogramm Griechisch-römisch gratuliert.
Im Gespräch mit Idris Ibaev wird sofort klar: ein netter Kerl. Warum er zum ASV gewechselt ist? „ich hatte auch andere Angebote, aber die Gegend hier ist so schön wie bei uns zu Hause im Kaukasus. ich fühle mich wie zu Hause, auch Sedat ist sehr sympathisch“. Das gelte auch für dessen Sohn, den beim ASV großgewordenen Jello Krahmer. Dieses Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit, zudem ist Krahmer ebenfalls von Ibaevs Fähigkeiten überzeugt: „Idris war ein kleiner Geheimtipp. Deshalb haben wir den Kontakt zu ihm gesucht.“ Mit Erfolg.
Personell hat sich beim ASV viel verändert. Nach dem Aufstieg aus der Regionalliga haben „leider Gottes (Sevsay) acht Ringer den Verein verlassen (siehe Artikel „der Bundesliga-Kader des ASV Schorndorf“). Einige Abgänge schmerzen, darunter jene von Karan Mosebach, Viktor Lyzen und Michael Manea. Doch die Schorndorfer waren nicht untätig und haben, um auch in der Breite gut aufgestellt zu sein, 13 Neue geholt, darunter herausragende Athleten. Besonders freut sich Sedat Sevsay, dass es gelungen ist, Ertgugrul Agca (98 kg Freistil, als 18-Jähriger in diesem Jahr deutscher Meister bei den Männern geworden und den mehrfachen iranischen Meister Abdolmohammed Papi (66 kg GR) nach Schorndorf zu holen. Was ist mit dieser Mannschaft möglich? Krahmer sagt: „Die Bundesliga Gruppe Südost ist mit Abstand die stärkste von den dreien. Als wir aufgestiegen sind, stand in den einschlägigen Foren, wir hätten Glück, wenn wir die Klasse halten. Uns jetzt gelten wir mit unseren Neuzugängen als Kandidat für die Play-offs.“ Dafür müsste das Team dritter werden, realistisch sei aber ein Platz im vorderen Mittelfeld.
Um da Team gut vermarkten zu können, firmieren die Schorndorfer Ringer künftig als „Spartaner“, eine Reminiszenz an die Vereinsgründung im Jahr 1908 unter dem Namen ASV Spartania. Sportlich und finanziell ist die Bundeliga eine Herausforderung. „Ein hartes Geschäft“, sagt Sevsay. Das seriöse Wirtschaften sei die Grundvoraussetzung, der Sponsoren-Etat wurde erhöht. zentraler Bestandteil der ASV-Strategie ist die Nachwuchsförderung unter dem mittels der neuen „Spartaner-Akademie“. Sevsay: „Wir wollen weitere Jello Krahmers herausbringen“

DER BUNDESLIGA-KADER DES ASV SCHORNDORF:
Abgänge: Alexander Ginc, Karan Mosebach, Bünyamin Sagir, Viktor Lyzen, Bogdan Zaharia, Flavio Freuler, Abdullah Adiguzel, Michael Manea

Zugänge: Engin Cetin (Türkei 57 kg Freistil, Türkischer Junioren-Meister), Razvan Arnautu (Rumänien, Griechisch-Römisch, Vizeeuropameister U23 ), Vladislav Wagner (Bundesligist Hausen-Zell, 66 kg FR, Deutscher Junioren-Meister 2017), Abdolmohammed Papi (Deutscher Vizemeister mit Red Devils Heilbronn, 66/71 kg GR, mehrfacher iranischer Meister), Dawid Wolny (Regionalligist KSV Schriesheim, 71/75 FR, DM-Dritter 2018), Idris Ibaev (Russland, Oberligist TV Essen-Dellwig, 71/75 GR, Siege Große Preise von Tschechien und Holland), Maximilian Schwabe (Bundesligist KSV Pausa/Plauen, 75/80 kg GR, DM-Zweiter), Domenik Chelo (Bundesligist RC CWS Düren-merken, 75 GR, DM-Fünfter), Pouria Taherkhani (Iran, ASV Schülertrainer, 80 kg FR, mehrfacher iranischer Jugendmeister), Zalik Sultanov (Bundesligist KSV Pausa/Plauen, 80/86 kg FR, mehrfacher Medaillengewinner bei russischen Meisterschaften), Zakarias Berg (Bundesligist TUS Adelhausen, 86 kg GR, EM-Dritter 2018, Olympia-Teilnehmer 2018), Ertgugrul Agca (Oberligist TV Essen-Dellwig, 98 kg FR, Deutscher Männer- und -Junioren Meister), Fatih Yasarli (130 kg FR, 5. European Games 2019)

 

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