Der ASV besiegt die Grizzlys deutlich

Ringen, Bundesliga Südost: Schorndorf – SV Johannis Nürnberg 20:5
Engin Cetin überrascht mit Sieg / Einige spektakuläre Kämpfe in der Sporthalle Grauhalde

Die Bundesliga-Ringer des ASV Schorndorf haben die Tür zu den Play-offs weit aufgestoßen. Den Spitzenkampf gegen den SV Johannis Nürnberg gewannen sie in eigener Halle mit 20:5. Das sehr deutliche Ergebnis überraschte auch ASV-Coach Volker Hirt. Denn so schlecht waren die Gäste in der Sporthalle Grauhalde nicht. An diesem Kampf- Abend, lief fast alles für Schorndorf. Bei Nürnberg fehlten einige Spitzenringer, weshalb der ASV quasi schon auf der Waage gewann. Langweilig war die Begegnung aber keineswegs, es gab etliche spannende Kämpfe zu sehen. Meistens aber setzten sich die Athleten der Hausherren durch. Vor allem vor der Pause gab es Ergebnisse, die auch Hirt nicht unbedingt erwartet hatte. Im ersten Kampf setzte Engin Cetin mit einer dicken Überraschung den Start. Er brachte dem Nürnberger Punktegarant Yelaman Kadyrseit in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm Freistil die erste Saisonniederlage bei. Nach der ersten Runde hatte Cetin mit 3:0 geführt. Zwar kam der SV-Athlet noch einmal auf 3:4 heran. Doch mit einem Doppelbeingriff kurz vor Schluss sicherte der Schorndorfer seinem Team zwei Mannschaftspunkte. Hochinteressant war das Duell der Griechisch-Römisch-Experten im Schwergewicht. Um dem ASV-Siegringer Jello Krahmer Paroli bieten zu können, stellten die Gäste Arvi Savolainen auf. Der U-23-Welt- und Europameister im Halbschwergewicht war leichter als sein Kontrahent. Doch Krahmer schaffte es nicht, seinen Gewichtsvorteil zu nutzen. Zu beweglich und clever agierte Savolainen und feierte einen 2:1-Punkterfolg. Den konnte der ASV aber gut verschmerzen. Denn danach hatte Georgios Scarpello mit Maximilian Gerlach keine Mühe. Dem Favoriten gelang mit einem hohen Wurf sogar eine Fünfer-Wertung, bereits nach 1:33 Minute stand der Überlegenheitssieg fest. Sichtlich unter konditionellen Problemen litt im Anschluss Fatih Yasarli. Aufgrund der Verletzung von Ertugrul Agca musste der Schorndorfer, der eigentlich 107 Kilo wiegt, in der Klasse bis 98 kg antreten. Der Gewichtsverlust im Vorfeld machte sich deutlich bemerkbar, immerhin konnte er kurz vor Schluss mit einer Kopfrolle den 5:1-Punktsieg erkämpfen. Wie von Hirt eingeplant, verlor Ramzan Awtaew den letzten Kampf vor der Pause gegen Vizeweltmeister Vladimir Dubov und gab drei Teampunkte ab. Aufgrund des 8:4-Zwischenstands für sein Team war der ASV-Coach jedoch überzeugt: „Wir gewinnen das Ding hier hoch.“ Genau so kam’s. Eine Schrecksekunde mussten die mal wieder allzu stillen Fans des ASV überstehen, als sich Nico Brunner zu Anfang seines Kampfes von Michael Lutz übertölpeln ließ und mit 0:4 zurücklag. Doch der Schorndorfer konterte und zwang den Gegner in der zweiten Runde auf die Schultern. Den Gesamtsieg sicherte Publikumsliebling Iuri Lomadze mit einem explosiven, spektakulären Auftritt. Deniz Menekse stand auf verlorenem Posten und gab vier Mannschaftspunkte ab. Es folgten wei Kämpfe mit wenigen Aktionen. Während Benjamin Sezgin taktisch kämpfte und mit 1:0 gewann, verlor Shamil Ustaev mit dem gleichen Ergebnis. Für einen schönen Abschluss sorgte Ilie Cojocari mit einem konzentriert erkämpften 13:0-Punktsieg über Außenseiter Michael Janot. Nach dem 20:5-Teamerfolg ist Schorndorf mit 6:2 Zählern Tabellenzweiter hinter dem verlustpunktfreien deutschen Serienmeister Wacker Burghausen. Es folgen die Nürnberger mit 4:4 Punkten. Die ersten vier der sechs Mannschaften in der Staffel Südost erreichen die Play-offs. Mit ziemlicher Sicherheit wird der ASV den zweiten Platz behalten. „Der Drops ist wohl gelutscht“, so Volker Hirt.

ASV Schorndorf – SV Johannis Nürnberg 20:5.
57 kg FR: Cetin – Kadyrseit 6:3 PS (2:0).
130 kg GR: Krahmer – Savolainen 1:2 PN (2:1).
61 kg GR: Scarpello – Gerlach 19:0 TüS (6:1).
98 kg FR: Yasarli – Mayer 5:1 PS (8:1).
66 kg FR: Awtaew – Dubov 0:9 PN (8:4).
86 kg GR: Brunner – Lutz 4:4 SchS (12:4).
71 kg GR: Lomadze – Menekse 18:2 TüS (16:4).
80 kg FR: Sezgin – Walter 2:0 PS (17:4).
75 kg FR: Ustaev – Müller 0:2 PN (17:5).
75 kg GR: Cojocari – Janot 13:0 PS (20:5).

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