ASV Schorndorf – SV Wacker Burghausen 11:14 / ASV bietet dem Serienmeister mit fünf Einzel Siegen Paroli
Rund 450 Zuschauer erlebten am Samstagabend in der Sporthalle Grauhalde einen ambitionierten ASV Schorndorf, der dem Titelverteidiger SV Wacker Burghausen Paroli bot, am Ende jedoch knapp mit 11:14 unterlag. Zahlreiche hochklassige und eng geführte Kämpfe, die das Publikum begeisterten, boten genau das, was das Duell Zweiter gegen Erster im Vorfeld versprochen hatte.
Zum Beginn musste der junge Griechisch-Römisch Spezialist Georgios Scarpello erneut stilartfremd im Freistil auf die Matte gehen. Mit einem starken Auftritt ließ er den international erfahrenen Italiener Givi Davidovi lange nicht zur Geltung kommen und lag zur Pause nur mit 0:3 zurück. Nach Wiederbeginn war der Burghausener jedoch gleich mit einer Beinschraube zur Stelle, aus der es für Scarpello kein entrinnen gab und gewann nach 4:35 Minuten mit technischer Überlegenheit. Keine Probleme hatte dagegen Jello Krahmer gegen Zihni Kührsat er wurde nicht gefordert. Mit seiner ersten Aktion hatte er seinen Gegner bereits zu Boden gebracht, nach 29 Sekunden war der Schultersieg perfekt.
Einen offenen Schlagabtausch mit spektakulären Aktionen lieferten sich Razvan Arnaut und Fabian Schmitt in der Griechisch-Römisch Klasse bis 61 Kilogramm. Der ASV-Kämpfer hatte nach den ersten drei Minuten mit einem Ausheber bereits eine 4:0-Führung herausgeholt, doch Schmitt kämpfte sich mit einem Durchdreher auf 4:3 auf heran und ärgerte sich am Ende mächtig über seine knappe Niederlage.
Fatih Yasarli auf Schorndorfer und Akhmed Magamaev auf Burghausener Seite beharkten sich im Freistil bis 98 kg mit Haken und Ösen. Am Ende musste Yasarli beim 4:7 zwei Mannschaftspunkte abgeben. Ärgerlich dabei: Sein Gegner bekam den Punkt zum 4:7 wegen eines offenen Schnürsenkels des Schorndorfers zugesprochen – zwei Punkte Abstand hätten nur einen Zähler für den SV Wacker bedeutet.
Im letzten Kampf vor der Pause unterlag Oliver Müller, der als Rückkehrer nach Schorndorf vom Publikum unterstützt wurde und eigentlich zu den Stammkräften der zweiten Mannschaft gehört, gegen den ungarischen Olympiateilnehmer Iszmail Muszukajev vorzeitig, so dass die Gäste zur Pause mit 10:5 führten.
Nico Brunner bis 86 kg GR legte gegen den Routinier Roland Schwarz nach der Halbzeit einen starken Auftritt hin. Obwohl er nach knapp zwei Minuten mit 0:3 zurück lag, ließ er keine weiteren Punkte des Gegners mehr zu, konnte selbst noch punkten und gab so nur einen Zähler zum 5:11 an den Gegner ab.
Viel Mühe hatte der neue Publikumsliebling Iuri Lomadze mit dem aus Schorndorf stammenden Witalis Lazovski. Doch durch seinen 5:1-Sieg mit einem Ausheber sowie das 4:0 von Benjamin Sezgin gegen den passiv eingestellten Eduard Tatarinov kam der ASV Schorndorf wieder auf 9:11 heran. Um den Serienmeister der letzten drei Jahre an den Rand einer Niederlage bringen zu können, hätte jedoch Shamil Ustaev den starken Bulgaren Ali-Pasha Umarpashaev der sich wie ein Panter bewegte, schlagen müssen. Dieser was am Samstagabend jedoch eine Nummer zu groß für den jungen Schorndorfer, dessen 1:10-Punktniederlage den Sieg der Gäste besiegelte.
Im letzten Kampf des Abends trafen mit Ilie Cojocari und dem ehemaligen ASV-Recken Idris Ibaev zwei Freunde aufeinander, die gemeinsam vier Jahre in der Wittener Schule aufgewachsen sind. Hier setzte sich Ilie mit einem 7:3 Punktsieg durch, der zum Endergebnis von 11:14 führte.
„Es war der erwarte enge Kampf, bei dem am Ende Nuancen über Sieg und Niederlage entschieden haben“, gab ASV-Headcoach Volker Hirt später zu Protokoll. „Wenn Georgios Scarpello nicht noch in die Beinschraube läuft, Razvan Arnaut seinen Vier-Punkte-Vorsprung nicht aus der Hand gibt und bei Fatih Yasarli der Schnürsenkel zu bleibt, dann sieht es schon ganz anders aus. Wir haben heute aber gesehen, dass wir uns hinter Burghausen nicht zu verstecken brauchen und noch Luft nach oben haben.“
An den kommenden beiden Wochenenden pausiert die Bundesliga nun aufgrund der Weltmeisterschaft, für die der ASV Schorndorf mit Jello Krahmer, Shamil Ustaev, Razvan Arnaut, Georgi Vangelov, Sultan Assetuly, und Murad Kuramagomedov gleich sechs Athleten abstellt. Weiter geht es dann am 16. Oktober mit einem Auswärtskampf beim SRC Viernheim.
57 kg FR: Scarpello – Davidovi 0:15 TÜ (0:4). 130 kg GR: Krahmer – Kührsat 4:0 SS (4:4). 61 kg GR: Arnaut – Schmitt 4:3 PS (5:4). 98 kg FR: Yasarli – Magamaev 4:7 PN (5:6). 66 kg FR: Müller – Muszukajev 0:16 TÜ (5:10). 86 kg GR: Brunner – Schwarz 1:3 PN (5:11). 71 kg GR: Lomadze – Laszovski 5:1 PS (7:11). 80 kg FR: Sezgin – Tatarinov 4:0 PS (9:11). 75 kg FR: Ustaev – Umarpashaev 1:10 PN (9:14). 75 kg GR: Cojocari – Ibaev 7:3 PS (11:14).
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