Über 1200 Fans beim Derby in Schorndorf

Ringen, Bundesliga: ASV – Red Devils Heilbronn 7:13 (Bericht: Matthias Schwardt, Sportredakteur der ZVW)
Wie zu alten Zeiten: Beim Bundesliga-Heimkampf des ASV Schorndorf am Freitagabend gegen die Red Devils Heilbronn hat es über 1200 Zuschauer gegeben. Die Gastgeber unterlagen dem Deutschen Vizemeister etwas zu deutlich 7:13, doch es gab tolle Kämpfe. „Ausverkauft!“ ASV-Trainer und Vorstandsmitglied Sedat Sevsay strahlte schon vor dem Derby gegen den Deutschen Vizemeister. Über 1200 Zuschauer beim Ringen in Schorndorf – der Lohn für die stundenlange Schufterei der Helfer in der Sporthalle Grauhalde. Und die Stimmung passte auch, es blieb stets friedlich. Mit seinem furiosen Saisonstart – Platz zwei in der Tabelle der Staffel Südost – hatte das ASV-Aufstiegsteam eines erreicht: Die Red Devils, trainiert vom Schorndorfer Ex-Coach Patric Nuding, reisten in Topbesetzung an. Das sorgte für einige tolle Kämpfe. Doch zunächst lief es für den ASV nicht nach Wunsch: Engin Cetin führte im Bantamgewicht gegen Anatolii Buruian schon mit 6:2, als er eine – allerdings umstrittene – Viererwertung des Heilbronners hinnehmen musste. Weil Buruian noch zwei Punkte draufsattelte, ging das das fast schon gewonnene Duell noch verloren. Es folgte der mit Spannung erwartete Kampf der Kolosse zwischen dem Deutschen Vizemeister Jello Krahmer (ASV) und dem Meister Eduard „Eddy“ Popp. Bulldozerhaft krachten die Körper aneinander – und wieder haderte Sevsay kurz danach mit einer Entscheidung Antonio Silvestris. Der Schorndorfer Coach sah einen Ausrutscher Krahmers, der Mattenleiter, der zu den Weltbesten zählt, eine Aktion Popps. Der Heilbronner erhielt eine Viererwertung. Krahmer hätte ansonsten vielleicht einen Mannschaftspunkt geholt, so aber gab er zwei ab. Der Einsatz bei der U-23-EM machte sich bei Razvan Arnautu bemerkbar. Beim 8:1 brach er ein und holte gegen Dustin Scherf nur einen 8:7-Punktsieg. Es folgte eine starke Leistung des 19-jährigen Ertugrul Agca, der einen Punkt sicherte. Für die Gewichtsklasse bis 66 kg FR hatte sich Sevsay dazu entschieden, vier Punkte abzugeben, indem er Eigengewächs Jeremy Wild gegen den Weltklassemann George Bucur aufstellte. Doch damit war es dem Trainer zum Ausgleich möglich, mit Pouria Taherkhani einen weiteren starken Ausländer einzusetzen. Das sollte sich noch auszahlen.Nach dem 2:7-Halbzeitstand folgten die besten Kämpfe: Zakarias Berg gelang gegen Marius Braun mehr als überraschend dank überragender Leistung ein Sieg mit technischer Überlegenheit. Und Taherkhani machte dem Red Devil Khusey Suyunchev die Hölle heiß und gab nur zwei Punkte ab. Zuvor hatte etwas unglücklich Idris Ibaev gegen den aus Herbrechtingen stammenden Christian Fetzer verloren. In den letzten beiden Kämpfen war die Luft raus. David Wolny unterlag, Maximilian Schwabe sorgte mit dem 4:2-Erfolg über den früheren Korber Fabian Fritz für den 7:13-Endstand. Die Heilbronner feierten, aber auch die Schorndorfer waren trotz der etwas zu hohen Niederlage glücklich. Zu Recht.

ASV Schorndorf – Red Devils Heilbronn 7:13.
57 kg FR: Cetin – Buruian 6:8 PN (0:1).
130 kg GR: Krahmer – Popp 1:5 PN (0:3).
61 kg GR: Arnautu – Scherf 8:7 PS (1:3).
98 kg FR: Agca – Dublinowski 2:1 PS (2:3).
66 kg FR: Wild – Bucur 0:4 TÜN (2:7).
86 kg GR: Berg – Braun 4:0 TÜS (6:7).
71 kg GR: Ibaev – Fetzer 5:6 PN (6:8).
80 kg FR: Taherkhani – Suyunchev 1:4 PN (6:10).
75 kg FR: Wolny – Yavuz 1:12 PN (6:13).
75 kg GR: Schwabe – Fritz 4:2 PS (7:13).

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