Showdown in Mainz: Für den ASV Schorndorf geht es um alles!
Der Showdown in den Playoffs der Ringer-Bundesliga kommt für den ASV Schorndorf eigentlich um ein paar Wochen zu früh. Und doch müssen sich die Spartaner am Samstag (19.30 Uhr) bereits beim Viertelfinal-Rückkampf gegen den ASV Mainz 88 in der Rheinland-Pfälzischen Landeshauptstadt gegen das frühzeitige Aus stemmen.
Schon kurz nach der überraschend hohen 11:18-Niederlage am vergangenen Samstag in der Grauhalde haben sie beim ASV wieder in den Kampfmodus umgeschaltet, auch wenn der Sieben-Punkte-Rückstand kaum aufzuholen sein wird. „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“ – mit diesem Motto reist das Team des Trainer-Duos Sedat Sevsay und Jörg Sänger nach Mainz. „Natürlich war die hohe Niederlage ein Schock und es hat ein bisschen gedauert, bis wir sie verdaut haben“, gibt Jörg Sänger zu. „Jetzt haben wir aber den vollen Fokus auf den Rückkampf gerichtet – dort wollen und müssen wir hoch gewinnen, um unsere Halbfinalchance zu wahren.“
Dabei verfallen die Verantwortlichen angesichts der Sieben-Punkte-Hypothek nicht in Durchhalteparolen. Vielmehr hat man einen „Notfallplan“ parat, der vielleicht nicht zwangsweise ein Wunder zur Folge haben, dem ASV Mainz 88 aber den Halbfinaleinzug so schwer wie möglich machen wird.
„Wir haben die Niederlage vom Hinkampf ausgiebig analysiert“, berichtet Sedat Sevsay. „Eigentlich hatten wir die optimale Aufstellung für ein gutes Ergebnis und in den ersten Kämpfen lief auch alles nach Plan, doch nach der ersten Schulterniederlage wendete sich das Blatt dann mit Macht gegen uns. Wir hatten einen rabenschwarzen Tag. Diesen müssen wir jetzt abhaken. Jetzt sind die Mainzer Favorit und der Druck liegt bei ihnen, denn sie müssen den Vorsprung verteidigen.“
Die beiden Schorndorfer Schulterniederlagen vom letzten Samstag könnten bei einem möglichen Unentschieden in Addition beider Kämpfe den Unterschied zu Gunsten der Mainzer ausmachen. Steht es nach dem Hin- und Rückkampf unentschieden, zählt zuerst die höhere Anzahl an Einzelsiegen. Gibt es auch dort einen Gleichstand, haben Schultersiege mehr Gewicht als Siege mit Technischer Überlegenheit. Die Spartaner müssen bei den Rheinhessen also mindestens einen Sieg mit acht Punkten Vorsprung holen, sonst ist schon im Viertelfinale Schluss für den Hauptrundensieger.
Da vom Hin- zum Rückkampf wieder die Stilarten gewechselt werden, werden die Karten völlig neu gemischt. Die Kernfrage, die es im Aufstellungspoker zu beantworten gilt, wird sein, wer mehr Risiko eingeht. „Wir werden auf jeden Fall All-In gehen und müssen hohe Siege erringen. Diese Strategie ist mit hohem Risiko verbunden, da wir in gewissen Klassen vielleicht nicht die Athleten aufstellen können, die wir normalerweise ins Rennen schicken würden“, so Jörg Sänger. Dabei betont er, dass es auf jeden Fall eine Rotation geben wird und die Entscheidung, welche Ringer am Samstag auf die Matte gehen werden, noch nicht getroffen ist. „Ich kann nur sagen, dass in den 61 kg griechisch-römisch Georgios Scarpello sowie Lucas Lazogianis in den 98 kg griechisch-römisch gesetzt sind. Alle anderen Positionen sind noch offen.“
Wie auch immer das zweite Duell gegen den Deutschen Mannschaftsmeister von 2022 ausgehen wird und wer letztendlich für die Spartaner auf die Matte geht – der ASV Schorndorf wird sich nicht so leicht geschlagen geben und am Samstag beim Showdown in Mainz voll da sein, denn es geht um alles!
Text: Lara Auchter
Kommentar verfassen