Erste Saisonniederlage der Spartaner
SV Wacker Burghausen – ASV Schorndorf 12:8
Jetzt hat es also auch den ASV Schorndorf erwischt. Nach einem perfekten Saisonstart mit vier Siegen in Folge unterlag der deutsche Vizemeister am Sonntag in der Bundesliga Ost beim Dauerrivalen SV Wacker Burghausen mit 8:12. Nach dem souveränen Heimerfolg gegen Greiz am Samstagabend saßen die beiden Trainer Sedat Sevsay und Jörg Sänger mit ihrem Team bereits am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr im Bus in Richtung österreichische Grenze in den Landkreis Altötting. Dort wartete ein hochmotivierter Gegner, der sich unbedingt für die Halbfinalniederlage der Vorsaison revanchieren wollte – was ihm am Ende auch gelang. Ahmed Alfaraj stellte sich im ersten Kampf des Abends einmal mehr in den Dienst des Teams und ging stilartfremd gegen Givi Davidovi auf die Matte. Zwar war er gegen den italienischen Routinier auf verlorenem Posten, konnte beim 0:12 jedoch eine vorzeitige Niederlage vermeiden und gab nur drei statt vier Punkte ab. Überraschend schwer tat sich Jello Krahmer gegen seinen letztjährigen Schorndorfer Teamkollegen Felix Baldauf. Der Deutsch-Norweger brachte rund 25 Kilogramm weniger auf die Waage als Krahmer, hatte sich auf diesen aber perfekt eingestellt und ließ mit seinem agilen Kampfstil nur einen 3:1-Sieg des Schorndorfers zu. „Hier hatten wir mit einem deutlicheren Sieg gerechnet. Dass Jello nur einen Punkt holte, war schon ein kleiner Matchpoint zu Gunsten des Gegners“, musste Trainer Jörg Sänger zugeben. Weltmeister Eldeniz Azizli machte bei seinem Einstand im Schorndorfer Trikot kurzen Prozess mit Fabian Schmitt und gewann nach etwas mehr als einer Minute technisch überlegen. Dafür fand Ertugrul Agca gegen Erik Thiele überhaupt nicht in den Kampf und gab beim 0:7 zwei Zähler ab. Dass der ASV zur Halbzeit dennoch mit 7:5 führte, war der Verdienst von Georgi Vangelov, der das hart umkämpfte Duell gegen Magomed Kartojev mit 6:2 gewinnen konnte. „Wir wussten, wenn wir in der zweiten Hälfte noch zwei oder vielleicht drei Kämpfe gewinnen würden, dann wäre uns der Sieg nicht mehr zu nehmen“, so Jörg Sänger. „Leider liefen die fünf Kämpfe dann nicht nach Plan und wir konnten nur noch einen Einzelsieg holen.“ Gleich das erste Duell nach der Pause sollte zum Schlüsselkampf werden. U23-Weltmeister Exauce Mukubu, so hatte es der Matchplan vorgesehen, hätte gegen Roland Schwarz gewinnen müssen. Doch der Norweger brachte seine 3:1-Führung nicht ins Ziel. 42 Sekunden vor dem Ende seines Kampfes wurde er ausgekontert, beim Endstand von 3:3 holte Roland Schwarz aufgrund der letzten Wertung den Zähler für sein Team. Noch war der Mannschaftskampf für den ASV Schorndorf nicht verloren. Ruslan Kudrynets führte nach den ersten drei Minuten gegen Witalis Lazovski schon deutlich mit 5:0 – ein Ergebnis, das den Gästen zwei Punkte eingebracht hätte. Doch nach dreieinhalb Minuten wurde der Schorndorfer durch eine vermeintliche Passivität in die Bodenlage geschickt. Lazovski ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, ging
durch einen spektakulären Ausheber mit 6:5 in Führung und stand am Ende als 10:5-Sieger da. Der immer besser in Form kommende Babajan Ahmadi konnte die einkalkulierte Niederlage gegen Rasul Altemirov mit 0:6 in Grenzen halten. Da im Anschluss auch Shamil Usteav gegen Iszmail Muszukajev mit 0:5 unterlag, war die Niederlage des ASV beim Stand von 12:7 für Burghausen besiegelt. Der 5:3-Sieg von Ibrahim Ghanem gegen Michael Widmayer zum 12:8 bedeutete letztendlich nur noch Ergebniskosmetik. „Wir waren insgesamt keine vier Punkte schlechter, haben aber sechs der zehn Einzelkämpfe verloren. Jetzt sind wir Trainer gefragt, um das Team wieder aufzubauen, denn am nächsten Samstag kommt mit dem SC Kleinostheim der Tabellenführer nach Schorndorf. Und da muss ein Sieg her“, gab Jörg Sänger zu Protokoll.
SV Wacker Burghausen – ASV Schorndorf
57 kg FR: Davidovi – Alfaraj 12:0 PS (3:0).
130 kg GR: Baldauf – Krahmer 1:3 PS (3:1).
61 kg GR: Schmitt – Azizli 0:16 TÜ (3:5).
98 kg FR: Thiele – Agca 7:0 PS (5:5).
66 kg FR: Kartojev – Vangelov 2:6 PS (5:7).
86 kg GR: Schwarz – Mukubu 3:3 PS (6:7).
71 kg GR: Lazovski – Kudrynets 10:5 PS (8:7).
80 kg FR: Altemirov – Ahmadi 6:0 PS (10:7).
75 kg FR: Muszukajev – Ustaev 5:0 PS (12:7).
75 kg GR: Widmayer – Ghanem 3:5 (12:8).
Text: Scherlinsky / Kern Fotos: Günter Schmid Montag, den 16.10.2023
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