Auswärts-Bewährungsprobe für Spartaner
Nach dem 12:7-Sieg gegen Grizzlys Nürnberg am vergangenen Wochenende ist der ASV Schorndorf in der Ringer-Bundesliga nun zum ersten Mal auswärts gefordert. Am Samstag (19.30 Uhr) geht es zum KSC Hösbach.
Der Aufsteiger aus Unterfranken ist mit einer 8:18-Heimniedelage gegen Mitaufsteiger Markneukirchen in die Saison gestartet. Dies lässt jedoch keineswegs auf einen vermeintlich schwachen Gegner deuten, konnten die Unterfranken doch trotz der hohen Niederlage die Hälfte der Kämpfe für sich entscheiden. „Hösbach ist in der letzten Saison mit diesem Team durch die Oberliga marschiert und hat sich punktuell verstärkt. Im Kader fehlen zwar die großen Namen, aber das ist eine starke Mannschaft, die man in keinem Fall unterschätzen darf“, warnt Spartaner-Coach Sedat Sevsay davor, leichtfertig in den Kampf zu gehen. Dennoch geht der ASV Schorndorf in Hösbach als klarer Favorit ins Rennen. Besonders warnt Sevsay vor Greco-Mann Andrej Kurockin in der Klasse bis 75 Kilogramm, der nicht nur 24 seiner bisher 25 Kämpfe im Dress der „Germania Vikings“ gewinnen konnte, sondern mit einem 7:2-Punktsieg gegen Christian Fetzer auch ein erfolgreiches Bundesliga-Debüt feierte. Ob der letztjährige Oberliga-Topscorer am Samstag gegen Frank Stäbler sein Können unter Beweis stellen kann, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Auch wenn sich Sedat Sevsay keine klare Aussage zur Aufstellung der Spartaner entlocken lässt, ist davon auszugehen, dass der dreifache Weltmeister eher seine Schulterverletzung auskurieren wird statt nach Hösbach mitzufahren. Fraglich ist auch der Einsatz des angeschlagenen Greco-Schwergewichts Jello Krahmer. „Bei ihm entscheiden wir kurzfristig, ob ein Einsatz möglich ist oder ob wir ihn schonen“, so Sevsay, der gegen den Aufsteiger den einen oder anderen Neuzugang testen möchte. Sicher dabei sein wird dagegen Shamil Ustaev. Der 20-Jährige überraschte bei seinem Debüt im Spartaner-Dress gegen Nürnberg mit einem 2:1-Punktsieg gegen den Deutschen Meister Tim Stadelmann, nach dem sein Trainer voll des Lobes war: „Shamil ist ein junger Ringer mit unglaublichem Potenzial. Die abgezockte Art und Weise, wie er gegen Stadelmann gekämpft hat, war auch für uns eine Überraschung. An ihm werden wir noch viel Freude haben.“
Derweil wird die Freude der Spartaner jedoch erst einmal ein wenig getrübt. Die Verantwortlichen des SV Johannis Nürnberg haben Protest gegen die Wertung des Kampfes eingelegt. Es geht um den Einsatz von ASV Youngster Ertugrul Agca bzw. dessen Wert. In einem Verwaltungsentscheid heißt es, Ertugul Agca müsste von 2 auf 3 Punkte hochgestuft werden. Worum geht’s? Jeder Ringer ist je nach Erfolg und Nationalität mit entsprechenden Mannschaftspunkten einzustufen. Ertugrul Agca wurde als 17. jähriger in 2018 vor seinem Wechsel zum ASV 3. Europameister der Junioren und müsste einen Punktewert von 3 Punkten haben, so der Entscheid. Durch das 2018 vom DRB neu implementierte Punktesystem, wurde Ertugrul Agca, ausschließlich durch den DRB, mit 2 Mannschaftspunkten eingestuft und hat folglich die komplette Saison 2019 mit dieser Einstufung für den Bundesliga-Neuling ASV Schorndorf gerungen. Als „Bestandringer“ der Spartaner bekam er daher in diesem Jahr erneut diesen Wert. Dem ehrenamtlichen des ASV wird an der Stelle eine „Sorgfaltspflichtverletzung“ vorgeworfen. Den eigenen offensichtlichen Fehler seiner professionellen Verbandsmitarbeiter bewertet der Verband als „Versehen“. Sieben Tage hat der ASV nun Zeit, seinerseits Beschwerde einzulegen.
Da der KSC Hösbach aufgrund der Corona-Beschränkungen nur eine geringe Anzahl an Fans in die Halle lassen darf, macht es für Spartaner-Fans keinen Sinn, sich auf den Weg nach Unterfranken zu machen.
Unter www.germania-vikings.de/livestream-ticketing/ bieten die Vikings für 4,90 Euro einen Livestream an.
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