ASV Schorndorf macht Halbfinaleinzug perfekt / Am Samstag kommt Burghausen

Die Bundesliga-Ringer des ASV Schorndorf stehen wieder im Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Nach ihrem 14:9-Heimsieg am letzten Samstag gegen den KSV Köllerbach ging das Team von Headcoach Sedat Sevsay auch im Rückkampf in der ausverkauften Püttlinger Kyllberghalle als Sieger von der Matte. 15:11 hieß es am Ende – ein Sieg, der den ASV ins Halbfinale katapultierte, wo man nun auf den SV Wacker Burghausen trifft. Schon am kommenden Samstag gastiert der Titelverteidiger und Abonnements-Meister der vergangenen Jahre in der Grauhalde. Der erste Kampf des Abends sorgte gleich für entsprechende Sicherheit auf Seiten der Schorndorfer. Georgios Scarpello konnte gegen den jungen Nikolas Makuch nach knapp zwei Minuten und 14:0 Punkteführung einen Schultersieg landen und den Gesamtvorsprung damit von fünf auf neun Punkte ausbauen. Dies war auch notwendig, bekam es Ertugrul Agca im Schwergewicht doch mit dem ukrainischen Olympiateilnehmer Aleksander Khotsianivski zu tun. Beim Stand von 14:0 eine Minute vor dem Schlussgong hätte der Ukrainer nur noch eine Wertung gebraucht, um mit einem vorzeitigen Sieg vier Zähler für sein Team zu ernten. Doch der wesentlich leichtere Ertugrul Agca wehrte sich beherzt dagegen, nochmal von der Matte geschoben zu werden, und verhinderte so die volle Punktzahl für den Gegner. In einem anfangs auf Augenhöhe geführten Kampf bewies Ramzan Awtaew gegen den international erfahrenen Moldawier Alexandru Chiroaca den längeren Atem und Beinangriffen, er baute seinen Pausenvorsprung von 6:3 am Ende auf 14:3 aus. Ähnlich wie zuvor Ertugrul Agca verhinderte Nico Brunner, der von seiner angestammten Gewichtsklasse 86kg in die 98kg-Klasse aufgerückt war, gegen Peter Öhler den letzten notwendigen Punkt für eine vorzeitige Niederlage. Obwohl er zweimal an der Schulter behandelt werden musste, gab er beim 1:14 am Ende nur drei Zähler ab. Taktisch klug kämpfte in der Klasse bis 66 Kilogramm Ruslan Kudrynets gegen Etienne Kinsinger. Durch seine defensive Kampfweise musste er zwar gleich dreimal in die Bodenlage, klebte aber regelrecht am Boden und ließ keine einzige Zwei-Punkte-Wertung seines Gegners zu. Der KSV Köllerbach kann mit dem 4:0-Sieg von Kinsinger nicht zufrieden gewesen sein. Auch wenn dieser eine 8:7-Pausenführung bedeutete, hatten die Gastgeber bis zur Pause zu viele Punkte liegen gelassen, um das Schorndorfer Weiterkommen in der zweiten Halbzeit noch ernsthaft gefährden zu können. Akhmed Aibuev gelang im ersten Kampf nach der Pause der Ausgleich zum 8:8. In einem offenen Schlagabtausch gegen Poitr Ianulov machte der Franzose in Schorndorfer Diensten in den letzten Sekunden aus einem 4:4 noch einen 6:4-Sieg und holte so den Mannschaftspunkt zum Ausgleich. Als Außenseiter ging David Wolny in den Kampf gegen den EM-Dritten von 2020, Mihail Sava. Er tat dabei genau das, was von ihm erwartet wurde: Wolny ließ kaum Aktionen des Gegners zu und hielt die Niederlage beim 1:5 so knapp, dass Köllerbach nur zwei Punkte zugesprochen bekam.

 

Ein unschönes Ende nahm der Kampf von Exauce Mukubu gegen Ilir Sefaj. Der Schorndorfer U23-Weltmeister war von der ersten Sekunde an präsent und führte zur Pause mit 9:0 gegeneinen Gegner, der mehr mit Provokationen als mit sportlichem Kampfgeist glänzte. Beim Stand von 14:0 hatte es der Köllerbacher dann mit seinen Provokationen übertrieben. Er wurde von Kampfrichterin Maria Anshelm wegen Unsportlichkeit disqualifiziert. Der ASV führte nun mit 12:10 und hatte nach acht Kämpfen in der Gesamtabrechnung sieben Zähler Vorsprung. Eine knappe Niederlage von Iuri Lomadze hätte im vorletzten Kampf gegen Tim Baduschschon gereicht, um den ASV ins Halbfinale zu bringen. Doch obwohl er zur Halbzeit im Re-Match vom letzten Samstag noch mit 0:1 zurück lag, überrollte er s einen Gegner mit seinen spektakulären Aushebern in den zweiten drei Minuten und feierte einen 13:1-Sieg . Das Weiterkommen des ASV war damit besiegelt. Das unterhaltsame Duell von Shamil Ustaev gegen Andriy Shyyka hatte nur noch statistischen Wert. Ustaev unterlag gegen den Köllerbacher Routinier nur knapp mit 5:6 was ihn selber maßlos ärgerte. „Wir haben uns in der Höhle des Löwen grandios verkauft und unsere Devise, trotz des Vorsprungs aus dem Hinkampf auf Sieg zu ringen, ist voll aufgegangen“, strahlte Sedat Sevsay. „Wir freuen uns riesig, dass wir nun zum zweiten Mal hintereinander im Halbfinale stehen. In der Hauptrunde haben wir schon gesehen, dass wir uns gegen Burghausen nicht zu verstecken brauchen. Unsere Jungs sind jetzt heiß auf die beiden Duelle.“ Am kommenden Samstag um 19.30 Uhr gastiert der Titelverteidiger in Schorndorf. Eine Woche später reist der ASV an die österreichische Grenze nach Oberbayern.

57 kg GR: Makuch –Scarpello 0:15 SS (0:4).
130 kg FR: Khotsianivski – Agca 14:0 PS (3:4).
61 kg FR: Chirtoaca – Awtaew 3:14 PS (3:7).
98 kg GR: Öhler – Brunner 14:1 PS (6:7).
66 kg GR: Kinsinger –Kudrynets 4:0 (8:7).
86 kg FR: Ianulov – Aibuev 4:6 PS (8:8).
71 kg FR: Sava – Wolny 5:1 PS (10:8).
80 kg GR: Sefaj – Mukubu 0:14 DQ (10:12).
75 kg GR: Badusch – Lomadze 1:13 PS (10:15).
75 kg FR: Shyyka – Ustaev PS 6:5 (11:15)

Text: Scherlinsky / Kern Fotos: Günter Schmid Montag, den 16.01.2023

 

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