Mattenleiter sorgt für Aufregung

(Ringen Bundesliga, Schorndorfer Nachrichten / Simeon Kramer)
Drei Kämpfe, drei Siege, das war di Marschroute von ASV Trainer Sedat Sevsay für die kommenden Wochen. Teil eins haben die Schorndorfer Bundesligaringer erfüllt. Mit 16-12 besiegten sie den SV Hallbergmoos. Dass der Kampf trotz der Favoritenrolle des ASV so knapp ausging lag vor allem am Kampfrichter des Abends Karl-Peter Schmitt. Der als strenger Kampfrichter bekannte Hesse schloss Zalik Sultanov, Schorndorfs Ringer bis 86 kg Freistil, bereits beim Wiegen aufgrund „Hautveränderungen im Gesicht“ (Schmitt) aus. Die Folge des Ausschlusses: Der Kampf wurde mit 4:0 für Hallbergmoos gewertet. Die Erklärung Schmitts: Die Schorndorfer hatten das ärztliche Attest, das Sultanov zum Kampf berechtigt hätte, nicht beim Wiegen vorgezeigt. Der ASV reichte das Attest fünf Minuten später nach, doch Schmitt ließ sich nicht mehr umstimmen. Die ziemlich harte Entscheidung war zwar nach strenger Auslegung des Regelwerkes korrekt, brachte Cheftrainer Sedat Sevsay aber trotzdem auf die Palme. „Zalik ringt schon die ganze Saison mit diesem Ausschlag, noch kein Kampfrichter hat das bisher beanstandet.“ Er war dem Kampfrichter fehlendes Fingerspitzengefühl vor.

Schorndorfer trotzen allen Widrigkeiten

Der Abend verlief im Anschluss dementsprechend hitzig. Zuerst verlor Engin Cetin seinen Kampf. Fatih Yasarli machte es im Anschluss besser. In der Klasse bis 61 kg FR verlor Marin Filip durch technische Überlegenheit zwar deutlich, durch einige enge Entscheidungen zugunsten der Gäste entlud sich die Wut auf den Kamprichter Schmitt aber vollends. Sevsay beschwerte sich lautstark und sah die gelbe Karte. Die knapp 45o Zuschauer buhten und pfiffen. Ilja Klasner brachte die Grauhalde anschließend endgültig zum Kochen. Dem Schorndorfer Eigengewächs gelang in der Klasse bis 98 kg griechisch-römisch ein packender, unerwarteter 8-6 Punktsieg gegen den Ex-Juniorenweltmeister Vilius Laurinaitis. Abdolmohhamad Papi fertigte im Anschluss seinen völlig überforderten Gegner in unter einer Minute ab, mit einer 7-6 Führung ging es in die Pause. Nach der Pause spiegelte sich die Entscheidung des Kampfrichters dann auch auf der Anzeigetafel wider. Schorndorf musste die kampflose Niederlage Sultanovs hinnehmen. Die Gäste führten nun mit 10-7, doch Schorndorf trotze allen Widrigkeiten und zeigte Moral. Zuerst gewann Dawid Wolny seinen Kampf durch technische Überlegenheit, dann stand ihm Maximilian Schwabe in nichts nach. Die acht Mannschaftspunkte brachten den ASv wieder in Führung (15:10). Domenik Chelo sorgte anschließend für die Entscheidung. Er siegte in der Klasse bis 75A kg GR. Den Schorndorfer war die 16:10-Fühtung nicht mehr zu nehmen. Sedat Sevsay zeigte sich nach dem Kampf erleichtert; „Das war ein ganz wichtiger Sieg für die Moral, auch im Hinblick auf den Kampf gegen Greiz.“ Mit den wichtigen zwei Punkten hält der ASV seine Play-off-chance weiter aufrecht, bevor es am kommenden Wochenende zum alles entscheidenden Heimkampf gegen den RSV Greiz kommt.

ASV Schorndorf – SV Hallbergmoos 16-12

Gr.-röm. 57 Engin Cetin-Anders Rönnigen 0:2 PS 2:8 06:00
Freistil 61 Marin Filip-Mihran Jaburyan 0:4 TÜ 3:19 05:00
Gr.-röm. 66 Abdolmohammad Papi-Yannick Ketterer 4:0 TÜ 16:0 00:59
Freistil 71 Dawid Wolny-Andreas Walbrun 4:0 TÜ 16:0 00:59
Gr.-röm. 75A Domenik Chelo-Michael Prill 1:0 PS 4:2 06:00
Freistil 75B Andre Winkler-Ergün Aydin 0:2 PS 0:4 06:00
Gr.-röm. 80 Maximilian Schwabe-Guido Gretschel 4:0 TÜ 16:0 01:56
Freistil 86 Zalik Sultanov-Andreas Walter 0:4 WS 0:0 00:00
Gr.-röm. 98 Ilja Klasner-Vilius Laurtinaitis 1:0 PS 8:6 06:00
Freistil 130 Fatih Yasarli-Richard Csercsics 2:0 PS 5:0 06:00

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