Deutsche Mannschaftsmeisterschaften im Ringen: ASV Schorndorf und ASV Mainz 88 stehen im Finale

Der ASV Schorndorf und der ASV Mainz 88 sind siegreich aus den Halbfinalbegegnungen hervorgegangen und kämpfen nun an den kommenden beiden Wochenenden den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters in Hin- und Rückkampf aus.

Dabei sorgte der ASV Schorndorf für eine Überraschung, die ‚Spartaner‘, wie sich die Ringer des ASV selbst nennen, warfen im Halbfinale den Serienmeister SV Wacker Burghausen aus dem Rennen. Bereits beim Hinrundenduell in Schorndorf sorgte der ASV mit einem deutlichen 15:8-Sieg für eine gewisse Vorentscheidung. Burghausen bot am Samstagabend vor 700 Zuschauern in der heimischen Sportparkhalle noch einmal alles auf, gewann auch mit 10:8 Punkten, doch die Wackeraner konnten damit den 7-Punkte-Rückstand aus dem Hinkampf nicht mehr aufholen.

Die ersten drei Duelle gingen an die Gastgeber, Fabian Schmitt (57 kg/GR) drehte einen 1:3-Rückstand gegen Georgios Scapello in den letzten Sekunden des Kampfes noch in einen 4:3-Sieg und auch Erik Thiele (125 kg/FR) bezwang den jungen, aufstrebenden Ertugrul Agca mit 3:1 Zählern. Vladimir Egorov (61 kg/FR) gewann mit 2:0 Punkten gegen Ramzan Awtaev holte damit aber nur einen Mannschaftspunkt für Burghausen.
Der Norweger Felix Baldauf (98 kg/GR) sorgte mit einem 2:0-Sieg über Ramsin Azizsir für den ersten Mannschaftspunkt auf dem Konto des ASV Schorndorf, doch im letzten Duell vor der Pause legte Burghausens Christopher Krämer (66 kg/GR) mit einem 6:3 über Ruslan Kudrynets noch einmal nach und sorgte für den 5:1-Pausenstand.
Einen internationalen Spitzenkampf erlebten die 700 Zuschauer zum Beginn der zweiten Hälfte des Kampfabends, im Limit bis 86 Kilo/Freistil, wo der Bulgare Ahmed Magamaev für Burghausen kämpfend, gegen den für Frankreich kämpfenden Akhmed Aibuev das Duell in der zweiten Runde aus den Händen gab und mit 6:8 unterlag. Schorndorfs Dawid Wolny (71 kg/FR) wehrte sich gegen den amtierenden Europameister und WM-Dritten Ismail Muszukajev tapfer, der 2018 von Russland nach Ungarn gewechselte Spitzenringer setzte sich am Ende mit 9:1 Punkten durch und holte weitere drei Mannschaftszähler auf das Konto der Gastgeber.
Der für Schorndorf kämpfende U-23-Weltmeister des Vorjahres Exauce Mukubu setzte sich im Limit bis 80 Kilo/griechisch-römischer Stil gegen den deutschen U-23-Weltmeister von 2021 Idris Ibaev klar mit 13:0 durch und sorgte damit für die Vorentscheidung zugunsten der Gäste aus Schorndorf. Juri Lomadze (75 kg/GR) legte gegen den Burghauser Michael Widmayer einen 13:4-Sieg nach, der die nächsten drei Zähler für Schorndorf brachte. Beim 8:8 war damit vor dem letzten Duell die Entscheidung zugunsten des ASV Schorndorf gefallen, Ali Pasha Umarpashaev (75 kg/GR) sorgte mit einem 3:0-Erfolg über Shamil Ustaev für den 10:8-Sieg des SV Wacker Burghausen, doch das ging bereits im Jubel der Gästeecke unter, die den Einzug ins Finale feierte.

Einen offenen Schlagabtausch gab es zwischen dem SC Kleinostheim und dem Vorjahreszweiten ASV Mainz 88, wobei die Gäste nach dem 17:14-Sieg aus der Hinrunde mit drei Zählern in Führung lagen. Doch Kleinostheim wollte es vor offiziell 1500 Zuschauern in der F.A.N.-Frankenstolz Arena noch einmal wissen. Niklas Stechele (57 kg/GR) setzte sich mit 7:5 gegen Ibrahim Fallacara durch und sorgte für den ersten Mannschaftspunkt auf dem Konto der Gastgeber. Doch schon im nächsten Duell gewann Wladimir Remel (125 kg/FR) gegen den 12 Kilo leichteren Christoph Henn mit 9:0 und holte damit drei Mannschaftspunkte für Mainz. Beka Bujiashvili (61 kg/FR) baute den Vorsprung der Gäste mit einem vorzeitigen Sieg 16:0 nach nur 1:19 Minuten auf 7:1 aus. Doch dann ließ der SC Kleinostheim die Muskeln spielen, Pascal Eisele (98 kg/GR) war zwar 9 Kilo leichter als sein polnischer Kontrahent Tadeus Mihalik, doch der deutsche Auswahlringer setzte sich durch eine taktische Leistung, mit 1:1, bedingt durch die zuletzt vergebene Wertung durch. Ilir Sefai (66 kg/GR) gewann das letzte Duell vor der Pause mit 6:0 gegen Ashot Shabazyan und sorgte beim 4:7-Pausenstand für Hoffnung im Lager des SC Kleinostheim, die nach dem Pausentee durch Magomed Ramazanov (86 kg/FR) mit einem 16:0-Überlegenheitserfolg über Pouria Taherkhani genährt wurde, Kleinostheim ging mit 8:7 in Führung. Riesenjubel in der Arena, als der 57 kg-Weltmeister Zelimkhan Abakarov im Limit bis 71 Kilo, den Mainzer Ibro Cakovic eine Minute vor Kampfende mit 20:4 Zählern vorzeitig zurück in die blaue Ecke schickte.
Beim Stand von 12:7 zog der Mainzer Cheftrainer Dawyd Bichinashvili noch drei Asse aus dem Ärmel: Ahmet Yilmaz (80 kg/GR) bezwang U-20-Weltmeister und U-23-Vizeweltmeister Alexandrin Gutu mit 11:1 und Kristupas Sleiva (75 kg/GR) legte gegen den Finnen Matias Lipasti einen 7:2-Punktsieg zum 12:12 vor dem letzten Duell des Abends nach. Der für den ASV Mainz 88 kämpfende deutsche Auswahlringer Alexander Semisorov (75 kg/FR) machte den Sack für die Gäste durch einen klaren 14:4-Sieg über Saba Bolaghi für Mainz zum 15:12-Endstand zu. Der Vorjahresfinalist ASV Mainz 88 damit erneut im Endkampf um den Meisterpokal, diesmal geht es gegen den ASV Schorndorf, der die Siegesserie des SV Wacker Burghausen stoppte.

jr/rsm Ringsport-Magazin

Foto: @günter Schmidt

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