ASV plötzlich wieder mit Play-off-Chance
Schorndorfer Nachrichten – Simeon Kramer)
Eigentlich war sich ASV-Trainer Sedat Sevsay sicher gewesen, die Endrunde um die deutsche Meisterschaft würde ohne die Schorndorfer stattfinden. Doch nun hat der Deutsche Ringer-Bund ein Urteil gesprochen, nachdem es wieder ganz anders aussieht. Für den ASV ist das zwar schön aber auch problematisch.
Nach langem Hin und Her entschied der DRB im Fall des doppelt eingesetzten Nürnberger Ringers Nuzgari Tsurtsumia: Der Einsatz des amtierenden Weltmeisters gegen Schorndorf war regelwidrig, weil Tsurtsumia bereits bei den Profis des KSV Ispringen in der Deutschen Ringer-Liga auf der Matte gestanden hatte. Der Kampf des Nürnbergers wird deshalb mit vier Mannschaftspunkten für Schorndorfs Engin Cetin gewertet, aus einer 6-11 Niederlage des ASV in Nürnberg, wird damit ein 10-7 Sieg.
Damit haben die Schorndorfer nun 17:9 Punkte und ziehen am Konkurrenten Greiz vorbei. Schorndorf ist in der Staffel Südost nun dritter und hat es im letzten Kampf nun in der eigenen Hand, die Play-offs zu erreichen. Doch schwerer könnte die Aufgabe nicht sein. Zum Abschluss (Samstag 19:30 Uhr) ist der Deutsche Meister in der Grauhalde zu Gast. Allerdings ist Spitzenreiter SV Wacker Burghausen, der noch keinen Punkt abgegeben hat, schon sich für die Endrunde qualifiziert. Und deshalb wittert der ASV-Trainer doch eine Chance für seine Mannschaft. Sedat Sevsay sagt: „Die Burghausener könnten im Hinblick auf die Play-offs einige Ringer schonen und nicht in Bestbesetzung antreten. Wenn sie das tun, halte ich einen Sieg für möglich.“ Doch auch wenn der ASV gegen den Favoriten verlieren sollte, könnte er Dritter bleiben. Der RSV Rotation Greiz empfängt als Vierter die Nürnberger, die in der Rückrunde vom Stilartwechsel profitieren. Holt sich Nürnberg den Auswärtssieg, wäre es egal, wie der Schorndorfer Kampf gegen Burghausen ausgeht.
Doch die unverhoffte Aussicht auf die Teilnahme an der Endrunde um die Meisterschaft ist auch problematisch für den ASV. „Das Urteil kommt viel zu spät, die wochenlange Hängepartie bringt uns in die Bredouille. Bereits Ende November habe ich beim DRB auf ein schnelles Urteil gedrängt. Jetzt ist es für uns äußerst schwierig, für die Play-Offs so kurzfristig zu planen“, kritisiert Sevsay. bereits am Samstag 28. Dezember, müsste der ASV den Viertelfinalkampf bestreiten. Die meistern Ringer seinen da eigentlich schon im Urlaub, außerdem müsste der ASV alle ausländischen Sportler wieder einfliegen lassen. So schön de Play-offs für den Aufsteiger wären: „Wir müssen intern prüfen, ob wir überhaupt in der Lage wären, so kurzfristig unsere Mannschaft aufzustellen – denn nur dann macht für uns eine Teilnahme Sinn.“ Trotzdem wolle Schorndorf den Heimkampf am Samstag gegen Burghause unbedingt gewinnen. „Wir sind hochmotiviert und wollen unseren Fans einen tollen Saisonabschluss schenken.“ Dafür fährt der ASV wieder einiges auf. Wie im Derby gegen die Red Devils Heilbronn wir d es um 18:45 ein öffentliches Wiegen geben. Nachdem Kampf gibt es einen gemütlichen Abschluss mit ASV DJ Pasha – und vielleicht eine Party zum Erreichen der Play-offs.
Meisterschaftsrunde
– Die Bundesliga der Ringer ist dreigleisig. Der ASV Schorndorf kämpft in der stärksten Staffel Südost, zudem gibt es die Staffeln Südwest und Nordwest. Nach der regulären Runde gibt es die Play-off um die deutsche Meisterschaft.
– Insgesamt gibt es acht Play-off Plätze. Die jeweils ersten beiden Teams der Staffeln sind sicher qualifiziert, die verbleibenden beiden Plätze werden und den drei drittplatzierten ausgelost. Die Auslosung findet an diesem Samstag in Riegelsberg direkt nach den letzten Kämpfen statt. Die Viertelfinal-Hinkämpfe werden am Samstag, 28. September, die Rückkampfe eine Woche später, also am 4. Januar, ausgetragen.
– Titelverteidiger ist der letzte Rundengegner der Schorndorfer der SV Wacker Burghausen
Zusatz der ASV Webredaktion: Wie sieht es tatsächlich mit der Startberechtigung des Nürnberger Weltmeister Tsurtsumia aus?
Mit Beschluss des RAI (RAI=Rechtsausschuss I) vom 16.12.2019 wurde die Beschwerde des SV Joh. Nürnberg abgewiesen. 17.12.19 rd. Per noch nicht rechtskräftigen Verwaltungsentscheid ist beabsichtigt, dass Kampfergebnis in der 57 Kg zwischen N. Tsurtsumia gg. E. Cetin in ein 0:4 zu ändern. rd. 24.11.19
Wichtig ist im o.g. Beschluss die Aussage „Per noch nicht rechtskräftigen Verwaltungsentscheid“. Nürnberg hatte in der Rückrunde mit 11:6 gegen Schorndorf gewonnen. Streicht man die Punkte von Tsurtsumia, würde das Ergebnis in eine 10:7 für Schorndorf umgewandelt werden und der ASV stünde auf Platz drei. Dazu gibt es das o.g. Urteil, dass allerdings frühestens erst nach Ablauf der Frist von 14 Tagen rechtskraft erlangen kann. Also nach der Play-off Auslosung, aber auch nur unter der Voraussetzung, Nürnberg verzichtet auf erneuten Einspruch. Aktuell ist also unklar, wie die Tabelle vor den Kämpfen am 21.Dezember aussieht? Mit einer endgültigen Entscheidung vor Samstag ist aktuell nicht zu rechnen.
Begegnungen am letzten Kampftag:
ASV Schorndorf – SV W. Burghausen
RSV Rotation Greiz – SV Johannis Nürnberg
SV Hallbergmoos – FC E. Aue
AC Lichtenfels – Red Devils Heilbronn
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