Gelungener Rückrundenstart für die Spartaner aus Schorndorf

Im Duell des ungeschlagenen Tabellenführers gegen das sieglose Schlusslicht besiegten die Bundesliga-Ringer des ASV Schorndorf am Freitagabend die KG Baienfurt/Ravensburg deutlich mit 22:7. Auch wenn mit dem Wechsel der Stilarten zum Beginn der Rückrunde die Karten neu gemischt wurden, wäre alles andere als ein deutlicher Sieg der heimischen Spartaner überraschend gewesen. Der Abend begann mit einem Kampf, der weder auf der Matte stattfand noch einen kampflosen Sieger hervorbrachte. „Eigentlich war fest eingeplant, dass Georgios Scarpello in der Klasse Griechisch-Römisch bis 61 kg ringt. Georgi kam dann aber direkt von der U23-Weltmeisterschaft aus Tirana zurück und war so platt, dass es unverantwortlich gewesen wäre, ihn einzusetzen. Deshalb haben wir die 61 kurzfristig unbesetzt gelassen“, erklärte ASV-Coach Jörg Sänger die Tatsache, dass die Hausherren in dieser Klasse keinen Ringer auf die Matte schickten. Pech für die KG Baienfurt/Ravensburg: Ihr Ringer Victor Ciobanu brachte 61,1 kg auf die Waage, war damit um 100 Gramm zu schwer und konnte die eigentlich auf dem Silbertablett servierten vier Punkte für sein Team nicht einstreichen. Sein Saisondebüt feierte im Freistil bis 130 kg Mohsen Siyar. Der 28-jährige Beach-Wrestling-Weltmeister von 2016 und amtierender Deutscher Meister bekam es mit dem rund 30 Kilogramm leichteren Simon Weißhaar zu tun – keine große Herausforderung für den Deutsch-Iraner, der mit seinem Gegner kurzen Prozess machte und nach 1:36 Minuten einen Schultersieg feierte. Als technisch hoch versierter Ringer präsentierte sich Neuzugang Ayub Musaev im Duell gegen William Lehn. Der 22-jährige Belgier setzte sowohl im Stand als auch am Boden zahlreiche Angriffe, denen das Nachwuchstalent der Gäste nichts entgegensetzen konnte. Nach dreieinhalb Minuten hieß es 15:0 – Überlegenheitssieg für Schorndorf. Noch kürzer brauchte Lucas Lazogianis bei seinem ersten Kampf seit den Olympischen Spielen. Der 23-Jährige konterte im Duell zweier Nationalmannschaftsringer gegen Jan Zirn einen versuchten Wurf seines Gegners und brachte diesen in die gefährliche Lage, aus der er nach 1:25 Minuten in einen Schultersieg machte. Ebenso vorzeitig gewann Luis Alberto Orta Sanchez gegen Nick Allgeier. Der Kubaner, der normalerweise in der Gewichtsklasse bis 66 kg zuhause ist, tat sich jedoch in der höheren Klasse gegen den schwereren Gegner vor allem am Boden schwer. Im Stand konnte er jedoch seine technischen Vorteile klar ausspielen und landete nach 4:37 Minuten einen vorzeitigen Sieg. Beim Stand von 16:0 zur Pause war die Messe bereits gelesen, doch sollten die Zuschauer nach den vorzeitigen Siegen in Halbzeit zwei noch einige spannenden Kämpfe zu sehen bekommen. So lieferten sich Kiril Kildau und Andreas Walter ein ausgeglichenes Duell im Freistil bis 86 kg, aus dem der ASV-Athlet nach sechs Minuten als verdienter 2:1- Punktsieger herausging. Emotional wurde es im Bruderduell von Dawid gegen Adrian Wolny, in dem der Schorndorfer unbedingt als Sieger die Matte verlassen wollte. In dem technisch und taktisch attraktiven Kampf lag der Gästeringer mit 1:0 und 3:2 in Front, ehe sein Bruder Dawid zur Freude der Zuschauer den Rückstand noch in einen 4:3-Sieg umwandeln konnte. Ruslan Kudrynets rückte von seiner angestammten Gewichtsklasse 71 kg um zwei Klassen nach oben, wo er über 80 kg gegen den zweimaligen U23-Weltmeister Daniel Cataraga bestehen musste. Mit einer sehr mannschaftsdienlichen Leistung gab er beim 1:9 nur drei statt der erwarteten vier Zähler ab. Nur zwei Minuten dauerte der Arbeitstag des stark verbesserten Iuri Lomadze gegen Valeriu Toderean. In einem Duell, das auf Augenhöhe erwartet worden war, beherrschte der georgische Publikumsliebling seinen anfangs übermotivierten Gegner fast nach Belieben. Ehe Lomadze den Überlegenheitssieg vollends hätten eintüten können, wurde Toderean nach seiner dritten Verwarnung wegen unerlaubter Beinarbeit von Kampfrichter Petar Stefanov disqualifiziert. Im letzten Kampf des Abends musste Shamil Ustaev gegen Marcel Käppeler nach einer knappen Minute verletzt aufgeben. Der 24-Jährige war bereits mit einer Fingerverletzung auf die Matte gegangen und musste feststellen, dass es zu riskant gewesen wäre, bis zum Ende zu kämpfen – was aufgrund der hohen Führung seines Teams nicht mehr ins Gewicht fiel. Der ASV Schorndorf hat seine Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten am Ende überlegen gelöst. Am
kommenden Samstag gastiert mit dem Tabellenfünften AC Lichtenfels ein wesentlich schwerer Gegner in der Grauhalde.

ASV Schorndorf – KG Baienfurt/Ravensburg 22:7 (16:0)

61 kg GR: 0:0 KL (0:0).
130 kg FR: Siyar – Weißhaar 14:0 SS (4:0).
66 kg FR: Musaev – Lehn 15:0 TÜ (8:0).
98 kg GR: Lazogianis – Zirn 2:0 SS (12:0).
71 kg GR: Orta Sanchez – Allgaier 15:0 TÜ (16:0).
86 kg FR: Kildau – Walter 2:1 PS (17:0).
75 kg FR: D.Wolny – A.Wolny 4:3 PS (18:0).
80 kg GR: Kudrynets – Cataraga 1:9 PS (18:3).
75 kg GR: Lomadze – Toderean 15:0 DQ (22:3).
80 kg FR: Ustaev – Käppeler 0:2 AS (22:7).

Bericht: Scherlinsky / Sänger
Foto: Günter Schmid
Schorndorf, den 28.10.2024

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