Spartaner beenden die Vorrunde ungeschlagen

Mit Vollgas hat der „Spartaner-Express“ aus Schorndorf am Samstagabend den Zwischenhalt Vorrundenende erreicht. Das Team des Trainergespanns Sedat Sevsay und Jörg Sänger feierte im sechsten Bundesligakampf der Saison den sechsten Sieg und ließ vor eigenem Publikum auch dem SV Germania Weingarten keine Chance. 18:9 hieß es nach zehn Kämpfen – und dies, obwohl der Aufsteiger aus dem nördlichen Landkreis Karlsruhe die Hälfte der Duelle für sich entscheiden konnte. Am Ende war es die Deutlichkeit der Schorndorfer Siege, die den Hausherren doppelt so viele Mannschaftspunkte bescherte wie dem Gegner.

Der Abend begann gleich verheißungsvoll mit einem Überlegenheitssieg von Burak Demir gegen den Deutschen Vizemeister von 2023, Daniel Layer, der stilartfremd im Freistil für die Gäste auf die Matte ging.

Mit einem beruhigenden 4:0-Vorsprung aus Demirs vorzeitigem Sieg im Rücken trat Jello Krahmer gegen Oscar Pino Hinds an. Der Kubaner, mit allerhand internationalen Medaillen behangen, profitierte von einigen umstrittenen Entscheidungen des Kampfrichters und führte nach vier Minuten mit 4:0, ehe Krahmer 16 Sekunden vor Kampfende noch auf 2:4 verkürzen konnte und dadurch nur einen Mannschaftspunkt abgab. „Ich bin hier sehr unzufrieden mit der Schiri Leistung“, echauffierte sich Trainer Jörg Sänger hinterher. „Jello ist in der zweiten Kampfhälfte volles Risiko gegangen und hat gezeigt, wer der Herr auf der Matte ist. Und dann wird er trotzdem wegen Passivität auf die Matte geschickt, was ihm das 0:2 einbringt. Diese Niederlage war absolut unverdient.“

Eine klare Sache war dagegen im dritten Kampf der 16:0-Überlegenheitssieg von Luis Alberto Orta Sanchez gegen den Deutschen Vizemeister Janis Heinzelbecker, durch den der ASV mit 8:1 in Führung ging.

Knapp mit 2:4 unterlag Ertugrul Agca im Freistil bis 98 kg gegen Tariel Gaphrindashvili. Nach knapp einer Minute konterte der ehemalige U23-Weltmeister den agilen Schorndorfer aus, ehe Agca dann auch noch eine Passivitätsstrafe verordnet bekam. In den zweiten drei Minuten erhöhte der 24-Jährige das Tempo und verkürzte auf 2:3, eher der Georgier einen weiteren Punkt verbuchen konnte. Dennoch gab Agca nur einen Zähler für die Gesamtwertung zum 8:2 ab.

Mehr Schwierigkeiten als erwartet hatte Dawid Wolny mit Marcel Wagin. Der ASV-Athlet rannte in der ersten Hälfte einem 0:1-Rückstand her, bekam dann aber vom Trainer-Duo Sevsay-Sänger den Auftrag, seinen Gegner passiv zu stellen. Dies gelang ihm zwar, doch ließ er sich zehn Sekunden vor Kampfende bei einer riskanten Aktion auskontern und unterlag schließlich mit 2:5. Der Schorndorfer Vorsprung schrumpfte damit zur Halbzeit auf 8:4.

„Wir hoffen, dass diese beiden verlorenen Punkte nicht am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden werden“, blickte Jörg Sänger zur Halbzeit sorgenvoll in Richtung Anzeigentafel. „Wir haben aber noch ein paar Eisen im Feuer und wenn alles läuft wie geplant, gehe ich von einem 14:13-Sieg für uns aus.“

Eines dieser heißen Eisen war Kiril Kildau. Der aus Witten gekommene Freistil-Spezialist feierte ausgerechnet im Griechisch-Römischen Stil sein Debüt für den ASV. Und zwar mit Erfolg, denn er stand nach 3:46 Minuten gegen Eric Ritter vorzeitig als Sieger fest.

Da auch Ibrahim Ghanem seinen Kampf gegen das Weingartener Urgestein Ionut Panait technisch überlegen gewann und im Anschluss Stas David Wolf einen 8:1-Sieg gegen Jeremy Weinhold feierte, war den Hausherren beim Stand von 18:4 der Heimsieg nicht mehr zu nehmen.

Von einer technischen Meisterleistung sprach Jörg Sänger nach Stas David Wolfs Punktsieg: „David tritt nächste Woche bei der U23-Weltmeisterschaft in Albanien an und hat sein Gewicht bereits in Richtung 74 kg reduziert. Trotzdem ist er für das Team im Freistil bis 80 kg auf die Matte gegangen und hat eine solche klasse Leistung abgerufen.“

Aufgrund dieser beiden Siege fielen das knappe 2:3 von Shamil Ustaev gegen Manuel Wagin sowie die vorzeitige Niederlage von Youngster Florian Levy gegen den japanischen Olympiasieger Nao Kusaka nicht mehr ins Gewicht.

Nachdem der ASV Schorndorf die Vorrunde nun ungeschlagen beendet hat, werden ab sofort die Karten neu gemischt. Der Stilartenwechsel steht an: Gewichtsklassen, in denen bisher Freistil gerungen wurde, wechseln auf Griechisch-Römisch und umgekehrt. Wie gut dies dem ASV gelingt, wird am kommenden Freitag beim Heimkampf gegen die KG Baienfurt/Ravensburg erstmals ersichtlich werden.

ASV Schorndorf – SVG Weingarten 18:9 (8:4)

61 kg FR: Demir – Layer 16:1 TÜ (4:0).
130 kg GR: Krahmer – Pino Hinds 2:4 PS (4:1).
66 kg GR: Orta Sanchez – Heinzelbecker 16:0 TÜ (8:1).
98 kg FR: Agca – Gaphrindashvili 2:4 PS (8:2).
71 kg FR: Wolny – Wagin 2:5 PS (8:4).
86 kg GR: Kildau – Ritter 15:0 TÜ (12:4).
75 kg GR: Ghanem – Panait 18:0 TÜ (16:4).
80 kg FR: Wolf – Weinhold 8:1 PS (18:4).
75 kg FR: Ustaev – Wagin 2:3 PS (18:5).
80 kg GR: Levy – Kusaka 0:16 TÜ (18:9).

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