Gelungener Start in die neue Saison
Die Bundesliga-Ringer des ASV Schorndorf setzten zum Start in die Saison 2024 gleich ein gewaltiges Ausrufezeichen. Das Team des Trainergespanns Sedat Sevsay und Jörg Sänger überrollte den KG Baienfurt/Ravensburg auswärts mit 24:1 – in der Höhe „eigentlich fast ein bisschen zu deutlich“, wie Jörg Sänger zugibt.
Obwohl die Spartaner aus Schorndorf von Haus aus schon favorisiert an den Start gingen, legten sie gleich zum Saisondebüt ihr neues Tafelsilber auf den Tisch und brachten ordentlich olympisches Flair in die Neue Sporthalle in Baienfurt. So startete nicht nur erwartungsgemäß Olympiateilnehmer Jello Krahmer in der höchsten Gewichtsklasse. Mit dem Kubaner Luis Alberto Orta Sanchez (Olympiasieger 2021, Olympiadritter 2024) und Akzhol Makhmudov (Silbermedaille in Tokio und Bronze in Paris) aus Kirgisistan gingen auch zwei Neuzugänge auf die Matte, die mit reichlich Olympischem Edelmetall dekoriert sind.
Den Anfang des erfolgreichen Abends machte jedoch ein alter Bekannter. Georgios Scarpello startete stilartfremd im Freistil und konnte gegen William Lehn nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten einen deutlichen 8:1-Punktsieg landen.
Nur 44 Sekunden dauerte das Saisondebüt für das Schorndorfer Eigengewächs Jello Krahmer. Der 28-Jährige überrumpelte Jan Zirn schon früh und konnte nach 44 Sekunden einen Schultersieg landen.
Ein echtes Highlight erlebten die Zuschauer in Baienfurt beim Duell zweier Olympiateilnehmer im griechisch-römischen Stil bis 66 Kilogramm. ASV-Neuzugang Luis Alberto Orta Sanchez legte in dem auf Augenhöhe geführten Kampf gegen Victor Ciobanu zur Pause eine 3:0-Führung vor, doch der Olympiateilnehmer und Weltmeister von 2021 aus Moldawien machte aus dem 0:3 nach viereinhalb Minuten eine 6:3-Führung. Doch der Kubaner in Schorndorfer Diensten konterte, ging mit einem Überwurf erneut mit 7:6 in Führung und gewann den Kampf mit 8:6.
Ertugrul Agca hatte im Freistil bis 98 kg anfangs mit dem acht Kilogramm leichteren Andreas Walter seine Mühe, konnte in der zweiten Halbzeit dann aber seine körperliche Überlegenheit ausspielen und feierte nach sechs Minuten einen 5:0-Sieg.
Dawid Wolny steuerte bei seinem 7:2-Sieg gegen Jannis Rebholz zwei weitere Mannschaftspunkte zur deutlichen 11:0-Pausenführung bei.
Akzhol Makhmudov spielte gegen Simon Weißhaar seine ganze Klasse aus und landete nach 2:47 Minuten mit einem sehenswerten Überwurf den zweiten Schultersieg des Abends.
Den einzigen Sieg der Gastgeber steuerte in der Klasse Griechisch-Römisch bis 75 Kilogramm Valeriu Toderean im Duell gegen Ruslan Kudrynets bei. Nach etwas mehr als vier Minuten lag der Moldawier bereits mit 8:2 in Führung, eher der Schorndorfer einen Weg fand, wie er dem eigentlich deutlich überlegenen Gegner beikommen konnte. Der Deutsch-Ukrainer ging volles Risiko und holte auf 9:8 auf, konnte die knappe Niederlage aber nicht mehr abwenden.
Einen besonderen Kampf bestritt Neuzugang Stas David Wolf, der seinen Einstand ausgerechnet gegen seinen bisherigen Verein KG Baienfurt/Ravensburg hatte. Gegen Marat Kardanov war der 21-Jährige technisch überlegen, was sich zwei Sekunden vor Kampfende beim 17:1 auch auf der Anzeigetafel widerspiegelte.
Ein Muster ohne Wert war der Schultersieg von Shamil Ustaev nach nur acht Sekunden gegen den verletzt angetretenen Adrian Wolny. Spannender ging es beim letzten Kampf des Abends von Ahmet Yilmaz gegen Daniel Cataraga zu. Obwohl er nach vier Minuten mit 0:3 zurück lag, konnte der türkische Neuzugang in der Schlussphase mit einem Takedown und anschließendem Durchdreher mit 4:3 für sich entscheiden.
„Wir haben die Pflichtaufgabe mit einem unerwartet hohen Sieg gelöst und gegenüber der Konkurrenz ein Ausrufezeichen gesetzt“, sagte ASV-Trainer Jörg Sänger. „Heute Abend haben wir gezeigt, dass wir auch gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner mit der bestmöglichen Aufstellung antreten und nicht bereit sind, auch nur einen Punkt zu verschenken.“
Am nächsten Samstag geht es für den ASV Schorndorf mit einem weiteren Auswärtskampf beim AC Lichtenfels weiter.
KG Baienfurt/Ravensburg – ASV Schorndorf 1:24 (0:11)
61 kg FR: Lehn – Scarpello 1:8 PS (0:2).
130 kg GR: Zirn – Krahmer 0:4 SS (0:6).
66 kg GR: Ciobanu – Orta Sanchez 6:8 PS (0:7).
98 kg FR: Walter – Agca 0:5 PS (0:9).
71 kg FR: Rebholz – Wolny 2:7 PS (0:11).
86 kg GR: Weißhaar – Makhmudov 0:11 SS (0:15)).
75 kg GR: Toderean – Kudrynets 9:8 PS (1:15).
80 kg FR: Kardanov – Wolf 1:17 TÜ (1:19).
75 kg FR: Wolny – Ustaev 0:4 SS (1:23).
80 kg GR: Cataraga – Yilmaz 3:4 PS (1:24).
Auch die junge zweite Mannschaft konnte in der Landesklasse im Derby einen wichtigen Sieg gegen den SV Ebersbach II erkämpfen:
Stilart | Gewicht | Ist | Name | Ist | Name | Punkte | Wertung | Zeit |
Freistil | 57 | 54 | Dominik Marcel Sigle J | 55,2 | Max Rehm J | 4:0 | SS 14:4 | 03:47 |
Gr.-röm. | 61 | 60,3 | Ivan Huzau N | 59,4 | Nico Hees J | 4:0 | TÜ 16:0 | 01:41 |
Freistil | 66 | 65,1 | Ali Qourbani JN | 61,3 | Timo Säufferer J | 4:0 | TÜ 16:0 | 03:52 |
Gr.-röm. | 71 | 69 | Alexander Schlee J | 68,2 | Marcel Ziegler | 4:0 | SS 8:0 | 00:35 |
Freistil | 75 | 73,3 | Abdullah Ahmed Abdulrazaq Al Ameri ND | 72,2 | Lenny Jakob Hetzinger J | 4:0 | SS 10:0 | 01:15 |
Gr.-röm. | 80 | 79,6 | Florian Robert Levy J | 79,3 | Iljas Biltoev | 4:0 | TÜ 16:0 | 02:24 |
Freistil | 86 | 84,5 | Jerome Bordon J | 84,9 | Mykola Smoliar N | 0:4 | SS 1:8 | 01:54 |
Gr.-röm. | 98 | 88,9 | Emir Korkmaz | 97,8 | Markus Ganssloser | 0:4 | SS 0:3 | 02:04 |
Freistil | 130 | 92,2 | Daniel Peil | 90,1 | Al Mountaser Bellah Al Masri N | 0:4 | SS 3:4 | 00:48 |
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