ASV Schorndorf – KSC Hösbach 15:15

Remis zum Rückrundenstart.

15:15 – mit diesem Ergebnis endete der Heimauftritt des ASV Schorndorf zum Beginn der Rückrunde in der Ringer-Bundesliga gegen den KSC Hösbach. Es war das erste Unentschieden des amtierenden deutschen Mannschaftsmeisters seit dem 8. Dezember 2019 (12:12 gegen den RSV Rotation Greiz). Und seit dem Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga ist es überhaupt erst das zweite Remis.

Gemischte Gefühle beim Publikum.

Trotz aller Emotionen und der Spannung bis in das letzte der zehn Duelle blickten am Ende des Abends viele der 700 Zuschauer ratlos drein. Hatte man gegen den Tabellensechsten nun eher einen Zähler gewonnen oder doch einen Punkt liegengelassen? Auch die sportliche Leitung des Gastgebers tat sich mit einer klaren Einordnung schwer.

„Klar, am Ende müssen wir über den Punktgewinn froh sein, aber so richtig lässt sich das Ergebnis nicht einordnen“, sagte ASV-Trainer Jörg Sänger.

„Ich hatte mich in der Halbzeitpause mit dem gegnerischen Coach unterhalten, und schon da waren wir uns einig, dass es am Ende 17:17 oder 16:16 stehen würde. So weit sind wir nicht danebengelegen, das Ergebnis hätte aber tatsächlich in beide Richtungen ausschlagen können.“

Topstars der Gäste auf der Matte.

Nachdem die letzten Kontrahenten teils mit verhaltenen Aufstellungen in der Plüderhausener Hohberg-Sporthalle angetreten waren, fuhr der KSC Hösbach sein komplettes Tafelsilber auf – darunter Olympiasieger Kotaro Kiyooka, Asien-Vize Ayata Suzuki und der mehrfach dekorierte WM-Medaillengewinner Gevorg Sahakyan.

Neue Gesichter im ASV-Aufgebot.

Gerade dieses Trio legte in der ersten Hälfte die Basis für den Hösbacher Punktgewinn. Obwohl sich Georgios Scarpello bei seinem Saisondebüt für den ASV fünfeinhalb Minuten lang gegen Suzuki nahezu schadlos hielt, stand am Ende eine 0:8-Punktniederlage. Burak Demir und Ruslan Kudrynets waren gegen Olympiasieger Kiyooka beziehungsweise den polnischen Meister Sahakyan ohne Chance. Beide verbuchten eine Schulterniederlage.

Dafür hielten Mohsen Siyar und Lucas Lazogianis, die ebenfalls erstmals in dieser Saison eingesetzt wurden, die Spartaner im Rennen. Siyar machte gegen Robin Ferdinand im Freistil bis 130 kg 5:42 Minuten lang mächtig Druck, ehe er den um 17 Kilogramm leichteren Hösbacher technisch überlegen bezwang. Auch Lucas Lazogianis steuerte gegen Anton Vieweg zunächst klar auf einen hohen Erfolg zu, doch musste der gesundheitlich leicht angeschlagene Vize-Europameister in der zweiten Kampfhälfte seinen schwindenden Kräften Tribut zollen. Bei seinem 9:2-Erfolg verbuchte er dennoch zwei wichtige Mannschaftspunkte.

Schlussphase bringt den Punkt.

Im ersten Duell nach der Pause erlebten die Zuschauer ein sechsminütiges Abtasten zwischen Kilril Kildau und Hösbachs Ahmed Dudarov, das schließlich mit 0:4 an die Gäste ging.

Dawid Wolny sorgte anschließend im Freistil bis 75 kg gegen Tim Müller vielleicht für den entscheidenden Impuls in Richtung Remis. Sieben Sekunden vor Schluss konterte er beim Stand von 2:10 und reduzierte bei der 4:11-Niederlage den Mannschaftsschaden auf zwei statt der befürchteten drei Zähler.

Der Zwischenstand von 6:15 ließ zu diesem Zeitpunkt wenig Gutes ahnen, doch mit Ahmet Yilmaz, Iuri Lomadze und Murad Kuramagomedov hatte der ASV für die letzten Partien noch drei Trümpfe. Beim 16:12-Auswärtserfolg zum Saisonstart in Hösbach hatte Yilmaz gegen Erik Löser noch größere Mühe, diesmal knackte der 29-Jährige den amtierenden deutschen Meister und verkürzte mit einem Überlegenheitssieg auf 10:15.

Iuri Lomadze rang Michael Widmayer zu einem knappen 3:2-Punktsieg nieder, sodass vor dem Finale beim Stand von 11:15 sämtlicher Druck auf Murad Kuramagomedov lastete. Der ungarische Punktegarant lieferte ab, besiegte den jungen Paul Schwob nach etwas mehr als zwei Minuten vorzeitig und sicherte den Gastgebern den verdienten Zähler – sehr zur Erleichterung der die Spartaner anfeuernden Fans.

Für den ASV Schorndorf dürfte das abgegebene Pünktchen gegen den Sechsten der Bundesliga-Tabelle als rechtzeitiger Warnschuss taugen, um am kommenden Samstag hochkonzentriert nach Kleinostheim zu reisen. Dort steigt das Spitzenduell Erster gegen Zweiter.

ASV Schorndorf – KSC Hösbach 15:15 (6:11):

61 kg GR: Scarpello – Suzuki 0:8 PS (0:3). 130 kg FR: Siyar – Ferdinand 16:1 TÜ (4:3). 66 kg FR: Demir – Kiyooka 0:17 SS (4:7). 98 kg GR: Lazogianis – Vieweg 9:2 PS (6:7). 71 kg GR: Kudrynets – Sahakyan 0:11 SS (6:11). 86 kg FR: Kildau – Dudarov 0:4 PS (6:13). 75 kg FR: Wolny – Müller 4:11 PS (6:15). 80 kg GR: Yilmaz – Löser 15:0 TÜ (10:15). 75 kg GR: Lomadze – Widmayer 3:2 PS (11:15). 80 kg FR: Kuramagomedov – Schwob 16:0 TÜ (15:15).


Der ASV beim ZVW:

https://www.zvw.de/sport/warnschuss-für-den-asv-schorndorf-punkteteilung-zum-start-in-die-rückrunde_arid-1019262

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