Saisonstart für den ASV Schorndorf: Plötzlich der Gejagte

245 Tage nach dem Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft starten die Ringer des ASV Schorndorf an diesem Wochenende in die Bundesliga-Saison 2025/26. Zum Auftakt geht es für das Trainergespann Sedat Sevsay und Jörg Sänger am Samstag (19.30 Uhr) nach Unterfranken zum KSC Germania Hösbach.

Der amtierende deutsche Meister ASV Schorndorf geht als Mitfavorit in die neu zusammengestellte Ringer-Bundesliga. In dieser Saison gehen acht Teams in der eingleisigen Liga an den Start und hoffen alle darauf, die Spartaner vom Thron zu stoßen. „Wir sind jetzt natürlich die Gejagten und nehmen diese Rolle mit Stolz und Kampfgeist an“, berichtet Jörg Sänger, warnt aber auch vor den hochklassigen Gegnern. „Durch das neue Ligaformat sind acht hochklassige Teams in der Liga, die allesamt große Ambitionen haben und in die Playoffs wollen. Es wird dieses Jahr kein Kinderspiel und wir freuen uns auf packende Duelle.“

Neben dem ASV Schorndorf und dem KSC Hösbach sind auch die früheren Meisterteams SV Wacker Burghausen und ASV Mainz 88 wieder in der Bundesliga am Start. Der letztjährige Finalgegner SC Kleinostheim ist ebenso in der 1. Bundesliga zu finden wie der KSV Köllerbach und die SVG 04 Weingarten. Dazu kommt der Aufsteiger RKG Freiburg. Alle acht Teams kämpfen in einer Vor- und Rückrunde um die sechs Playoff-Plätze. Die ersten beiden Mannschaften der Liga sind automatisch im Halbfinale gesetzt, während die Plätze drei bis sechs im Viertelfinale um die letzten beiden Halbfinal-Tickets kämpfen.

Der ASV hat im Kampf um die Playoff-Plätze durchaus gute Chancen, musste man doch für diese Saison keinen einzigen Abgang verbuchen und konnte die Meistermannschaft komplett zusammenhalten. Hinzu kommen für die Mission Titelverteidigung sechs spannende Neuzugänge, die den Schwaben mehr Variabilität und Kadertiefe geben. Mit dem ukrainischen U17-Europameister Zorab Aloiev (61 kg Freistil) und dem sechsfachen deutschen Jugendmeister Kevin Karl (66 kg Gr.-Röm.), der zu seinem Heimatverein zurückkehrt, haben sich die Spartaner zwei junge Talente gesichert. Auch mit Aaron Bellscheidt (80 kg gr.-röm.) verstärkt ein hochkarätiger Ringer das Team, der schon einige deutsche Meistertitel erkämpfen konnte sowie im März 2025 U23-Vizeeuropameister wurde. Die deutsche Achse im Team wird auch durch Deni Nakaev (86 kg gr.-röm.) erweitert, der als ehemaliger U20-Weltmeister eine hervorragende Option für die Gewichtsklasse ist und ebenso wie Bellscheidt von der KSK Konkordia Neuss zu den Schwaben wechselt. Die internationalen Kaderplätze wurden mit dem starken Russen Magoma Dibrigadzhiev (75 kg Freistil) und dem zweifachen Pan-Amerikanischen Meister aus Mexiko, Roman Bravo Young (61 kg Freistil) aufgefüllt, die insbesondere in den umkämpften Freistil-Klassen ihr Können zeigen werden.

Ob diese Neuzugänge schon am Samstagabend gegen Hösbach auf der Matte stehen werden, ist noch nicht bekannt – der Auswärtskampf zum Saisonstart wird aber definitiv ein erster Gradmesser sein: „Die Mannschaft ist sehr unbequem und hat einen variablen Kader. In den vergangenen Playoffs haben die Vikings das Finale durch einen verlorenen Aufstellungspoker gegen Kleinostheim knapp verpasst, hätten aber durchaus die Qualität dazu gehabt. „Deshalb ist Hösbach für uns ein sehr unangenehmer und gefährlicher Gegner, dem wir aber dennoch die Punkte entführen wollen“, weiß Jörg Sänger, mahnt aber auch um die körperliche Verfassung seiner Ringer, die erst vor ein paar Tagen von der Weltmeisterschaft zurückgekehrt sind.

Die vergangenen Duelle sprechen für diese Einschätzung, beendeten doch beide Teams die Saison 2023 jeweils mit einem Sieg im direkten Duell – inklusive einer knappen und schmerzhaften 12:15-Niederlage für den ASV im Rückkampf. „Wir wollen es dieses Mal im Hösbacher Kultur und Sportpark besser machen und spannende Mattenkämpfe liefern sowie die lautstarken Fans verstummen lassen“, äußert sich Sänger selbstbewusst.

Besonders hervorheben kann man den Kampf in den 75 kg Griechisch-Römisch, bei dem die Spartaner auf den ehemaligen Nationalringer und mehrfachen Mannschaftsmeister, Michael Widmayer treffen.  Auch im Schwergewicht (130 kg gr.-röm.) bekommt es Eigengewächs Jello Krahmer mit einem neuen und schwer einschätzbaren Gegner zu tun – dem zweifachen japanischen Vizemeister Shion Obata.

Die Schorndorfer Spartaner starten in Hösbach als die Gejagten in die Bundesliga-Saison 2025/26 und wollen mit einem Sieg ein erstes Statement an die Liga setzen – mit dem aktuellen deutschen Meister ist auch in dieser Saison zu rechnen!

Das Saisondebüt des ASV in Hösbach wird, wie alle Auswärtskämpfe der neuen Saison, in der Sportsbar Kalaluna in Schorndorf live übertragen.

https://www.zvw.de/sport/mission-titelverteidigung-beginnt-der-asv-schorndorf-ist-pl%C3%B6tzlich-der-gejagte_arid-1002587

ZVW 25.09.2025 (Lara Auchter)

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