KSC Hösbach – ASV Schorndorf 12:16 / Erstes Ausrufezeichen des Titelverteidigers
Spannung bis zum Schluss: ASV Schorndorf holt 16:12-Auswärtssieg beim KSC Hösbach zum Saisonstart 2025/26
Ob die taktischen Aufstellungsüberlegungen von Trainerduo Sedat Sevsay und Jörg Sänger gegen den Halbfinalisten der Vorsaison aufgehen würden, blieb bis zum zehnten und letzten Duell spannend. Gleich zu Beginn setzte der ASV in den beiden Leichtgewichtsklassen – 61 kg Freistil und 66 kg Griechisch-Römisch – auf zwei 18-jährige Eigengewächse. Wie erwartet mussten diese jedoch vorzeitige Niederlagen hinnehmen und jeweils vier Zähler abgeben. Dominik Sigle unterlag Vize-Europameister Azamat Tuskaev bereits nach 50 Sekunden, Kevin Karl verlor gegen den erfahrenen Abdolmohammad Papi nach 2:50 Minuten. „Für die Entwicklung der beiden ist es wichtig, möglichst viel Erfahrung in der Bundesliga zu sammeln, denn ihnen gehört die Zukunft“, betonte Jörg Sänger.
Im Schwergewicht bis 130 kg griechisch-römisch bekam es Jello Krahmer mit einer echten „Wundertüte“ zu tun: dem japanischen Vizemeister Shion Obata, über den in Deutschland bisher kaum Informationen vorlagen. Eine gezielte Vorbereitung war für den Olympiateilnehmer somit nicht möglich. Dennoch löste der 29-Jährige die Aufgabe souverän. In der ersten Bodenlage nutzte er zwei Durchdreher, die den Grundstein für seinen 5:1-Erfolg legten.
Ertugrul Agca trat mit großem Respekt gegen Robin Ferdinand an. Nach einer klaren 5:0-Führung zur Pause entwickelte sich der Kampf jedoch äußerst zäh. Keiner der beiden konnte weitere Punkte erzielen, sodass Agca mit zwei Mannschaftszählern auf 4:8 verkürzte.
Ayub Musaev sorgte anschließend mit einem Überlegenheitssieg über Steven Gottschling für den 8:8-Ausgleich zur Halbzeit. Damit nahm der Aufstellungspoker an Kontur an. „Wir wussten, dass wir mit Ibrahim Ghanem, Murad Kuramagomedov und Ahmet Yilmaz nach der Pause noch drei ganz heiße Eisen im Feuer hatten, bei denen wir jeweils einen Sieg eingeplant hatten. Deshalb konnten wir selbstbewusst in die zweite Hälfte gehen“, erklärte Sänger.
Noch bevor die drei Leistungsträger auf die Matte gingen, setzte Neuzugang Deni Nakaev ein Ausrufezeichen. Der WM-Dritte der U23 von 2024 feierte nach zehnmonatiger Verletzungspause mit einem 5:4-Erfolg über den Kroaten Ivan Huklek ein gelungenes Bundesliga-Comeback. „Das war ein absoluter Schlüsselkampf und Deni hat sprichwörtlich bis zum Umfallen gefightet“, lobte Coach Sänger den hart erkämpften Punkt zum 9:8, den der 23-Jährige, vom KSK Konkordia Neuss gekommen, beisteuerte.
Anschließend gewann Vizeweltmeister Ibrahim Ghanem ein hitziges Duell gegen Michael Widmayer mit 3:1. Murad Kuramagomedov ließ Kubily Cakici beim Überlegenheitssieg keine Chance und stellte auf 14:8. Doch die Entscheidung war damit noch nicht gefallen: Dawid Wolny verlor gegen Tim Müller vorzeitig, wodurch der Vorsprung vor dem letzten Kampf auf zwei Punkte schrumpfte. Am Ende war es Ahmet Yilmaz, der mit einem 9:5 über Erik Löser den 16:12-Auswärtssieg für den ASV sicherstellte.
„Wir freuen uns über den Sieg zum Saisonauftakt und sind stolz auf die Moral, die die Jungs an den Tag gelegt haben. Wir haben aber auch gesehen, dass wir alle erstmal wieder in den Bundesliga-Rhythmus reinkommen müssen“, resümierte Jörg Sänger.
Deutlich wurde zudem, dass die WM-Starter nur eine Woche nach dem Turnier in Zagreb noch unter den Strapazen litten. „Ja, das stimmt“, bestätigte Ibrahim Ghanem. „Ich habe mich nach der anstrengenden WM noch etwas müde gefühlt. Diese Woche werde ich jetzt etwas langsamer tun, damit ich am kommenden Wochenende wieder frisch bin und mit viel Power auf die Matte gehen kann.“
Schon am Freitag (15 Uhr) wartet auf den ASV Schorndorf in der Hohberg-Sporthalle in Plüderhausen die Neuauflage des letztjährigen Finals gegen den SC Kleinostheim. Bereits einen Tag später geht es weiter beim SV Germania Weingarten.
KSC Hösbach – ASV Schorndorf 12:16 (8:8)
61 kg FR: Tuskaev – Sigle 16:0 TÜ (4:0). 130 kg GR: Obata – Krahmer 1:5 PS (4:2). 66 kg GR: Papi- Karl 16:0 TÜ (8:2). 98 kg FR: Ferinand – Agca 0:5 PS (8:4). 71 kg FR: Gottschling – Musaev 0:15 TÜ (8:8). 86 kg GR: Huklek – Nakaev 4:5 PS (8:9). 75 kg GR: Widmayer – Ghanem 1:3 PS (8:10). 80 kg FR: Cakici – Kuramagomedov 0:16 TÜ (8:14). 75 kg FR: Müller – Wolny 20:5 TÜ (12:14). 80 kg GR: Löser – Yilmaz 5:9 PS (12:16).
Siehe auch den ZVW-Artikel:
https://www.zvw.de/sport/erfolgreicher-start-f%C3%BCr-den-titelverteidiger-asv-schorndorf-gewinnt-in-h%C3%B6sbach_arid-1003518


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