ASV Schorndorf – KSV Köllerbach 21:10 (9:6) / Zweiter Platz behauptet

Frank Darter
27. Oktober 2025
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Souveräner Auftritt

Mit einem souveränen 21:10 vor heimischem Publikum gegen den KSV Köllerbach unterstrich der ASV Schorndorf seine Ansprüche in der Bundesliga. Nach sechs Begegnungen stehen 10:2 Punkte zu Buche, womit die Spartaner zwei Zähler Vorsprung auf Burghausen und Weingarten haben und Rang zwei behaupten. Zur Einordnung: Die Top-2 nach der Hauptrunde ziehen direkt ins Halbfinale ein, während die Plätze drei bis sechs die übrigen Halbfinalisten im Viertelfinale ermitteln.

Wende nach frühem Rückstand

Zum Auftakt des Nachmittags jubelten die Gäste: Youngster Dominik Sigle kassierte gegen WM-Bronzemedaillengewinner Arsen Harutyunyan eine schnelle technische Niederlage, die Köllerbach 4:0 in Front brachte. Doch der ASV konterte umgehend. Mit vorzeitigen Erfolgen von Jello Krahmer gegen Kilian Schäfer und Kevin Karl gegen Florian Zimmer drehte das Team den Kampf binnen kurzer Zeit auf 8:4.

Vor allem der 18-jährige Kevin Karl riss die 450 Zuschauer mit: Er feierte seinen ersten technisch überlegenen Bundesliga-Sieg.

„Ich trainiere derzeit mit Olympiasieger Luis Alberto Orta Sanchez, da geht brutal die Post ab. Ich versuche, sein Tempo mitzugehen. Das hat mir heute enorm geholfen und der Sieg fühlt sich super an“, freute sich Kevin Karl.

Nachdem Ertugrul Agca beim 1:7 gegen Ahmed Bataev zwei Mannschaftszähler abgeben musste, setzte ein weiteres Talent ein Ausrufezeichen: Zorab Aloiev im Freistil bis 71 kg. Der erst 16-Jährige, U17-Europameister aus der Ukraine, führte schon nach drei Minuten mit 6:0 und brachte bei seinem Bundesliga-Debüt am Ende einen knappen 9:8-Erfolg ins Ziel.

„Zorab hat eine ganz neue Art von Freistilringen – das macht richtig Spaß zum Zuschauen. Nach der Pause war er etwas übermütig und hat riskant agiert, fast wäre das noch schiefgegangen. Aber für die Fans war das ein toller Kampf“, lobte Trainer Jörg Sänger.

Emotionale Kämpfe und starke Charaktere

Direkt von der U23-Weltmeisterschaft zurück auf der Matte meldete sich Deni Nakaev. Der ASV-Rückkehrer holte einen 3:1-Punktsieg gegen Vasile Taran. Ein Höhepunkt des Abends war das Duell zwischen Iuri Lomadze und Hayk Melikyan. Der Georgier im ASV-Trikot zeigte einmal mehr, warum er seit Jahren ein Publikumsfavorit ist: Zunächst nutzte er seine erste Oberlage zu einem spektakulären Vierer-Wurf, später befreite er sich am Boden und legte mit einem Überwurf nach – 9:1 Punkte und kochende Stimmung in der Hohberg-Sporthalle.

Abdullah Al Ameri musste sich dem Olympiateilnehmer Vasyl Mykhailov auf Schulter beugen. Den Schlussspurt übernahmen dann Murad Kuramagomedov und Ahmet Yilmaz, die mit klaren Überlegenheitssiegen gegen Andriy Shyyka und Marc-Antonio von Tugginer den 21:10-Endstand herstellten.

Begeisterung über den Nachwuchs – Blick nach vorn auf die Rückrunde

„Wir sind zufrieden mit dem Verlauf des Kampfes, auch wenn das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist“, sagte Trainer Jörg Sänger. „Ich bin begeistert von unseren jungen Ringern. Sie machen enorme Fortschritte, und wir können sie inzwischen bedenkenlos in der Bundesliga einsetzen. Gleichzeitig sieht man, wie stark das gesamte Team ist. Auch Murad Kuramagomedov, der in der Woche sechs Kilo Gewicht gemacht hat, liefert ab – das ist ein gutes Zeichen für die Playoffs.“

Zum Abschluss der Vorrunde gastiert der ASV am kommenden Samstag beim Schlusslicht RKG Freiburg. Danach startet die Rückrunde mit dem Stilartenwechsel – damit werden die Karten noch einmal neu gemischt, und die Spartaner wollen ihre gute Ausgangslage verteidigen.