ASV Schorndorf – ASV Mainz 88 21:6 / Schorndorf klettert auf Rang zwei
Nach einem holprigen Start mausert sich die Hohberg-Sporthalle in Plüderhausen zunehmend zur schwer einnehmbaren Heimstätte. Wie schon gegen den SV Wacker Burghausen vor einer Woche gewann der Deutsche Mannschaftsmeister auch gegen den ASV Mainz klar – am Ende stand ein 21:6.
Taktik geht auf
Im Gegensatz zur Vorwoche reisten die Rheinhessen mit einer voll konkurrenzfähigen Besetzung an, die die Gastgeber dank kluger Aufstellung von Beginn an kontrollierten. „Mainz hat nicht wie Burghausen ein B-Team auf die Matte geschickt, sondern fast durchgehend mit etablierten Bundesliga-Athleten gerungen, die regelmäßig zum Einsatz kommen“, ließ ASV-Trainer Jörg Sänger ob des deutlichen Ergebnisses keine Kritik an der gegnerischen Aufstellung zu.
„Vielmehr haben wir schlichtweg alles richtig gemacht und den Aufstellungspoker gewonnen. Wir mussten erneut auf Giorgios Scarpello sowie auf Deni Nakaev verzichten, die für die Vorrunde fest eingeplant sind, jetzt aber bei der U23-WM für Deutschland ringen. Ihren Ausfall konnten wir gut kompensieren – hier zahlt sich unser breiter Kader aus.“
Frühe Weichenstellung bis zur Pause
Ein zentraler Kniff: Burak Demir, der vor dem Wettkampftag einige Kilos abgebaut hatte, konnte dadurch in der 61-kg-Klasse starten. Dort ließ der Deutsche Vizemeister nichts anbrennen und legte Felix Vinson bereits nach einer Minute auf die Schultern.
Der seit Wochen in Topform ringende Jello Krahmer baute seine Serie auf fünf Saisonsiege aus und beendete den Kampf gegen Abdallah Karem vorzeitig.
Auch Eigengewächs Kevin Karl durfte erneut jubeln: Der 18-jährige Bundesliga-Rookie gewann 13:1 gegen den aus Weilimdorf stammenden Timur Demir.
„Ich kenne Timur sehr gut und wusste, wie ich ihn schlagen kann. Am Boden habe ich meine Spezialtechniken ausgepackt und konnte damit drei Mannschaftspunkte zu unserem Sieg beisteuern.“
Das Prestige-Duell zwischen Ertugrul Agca und Wladimir Remel hielt, was es versprach. Die Dauerrivalen im Freistil bis 98 kg lieferten sich ein enges Gefecht, das der Schorndorfer 2:1 für sich entschied. Weil Ahmet Yilmaz gegen Alen Tamrazov vorzeitig technisch überlegen siegte, ging es mit einer deutlichen 14:0-Führung in die Pause.
Souverän ins Ziel – Blick nach vorne
Nach dem Seitenwechsel legten die Spartaner durch Ayub Musaevs überzeugendes 10:3 gegen Alexander Semisorov nach – jenen Ringer, der im Meisterschaftsfinale 2022/23 den entscheidenden Punkt für Mainz geholt hatte.
Anschließend erhöhte der ASV über Ibrahim Ghanems ungefährdetes 8:1 gegen den Ukrainer Artur Politaev sowie Murad Kuramagomedovs 2:1 über den Weltklassemann Gadzimurad Alikhmaev auf uneinholbare 21:0 nach acht Kämpfen.
Die beiden abschließenden Niederlagen – Dawid Wolny gegen Timur Bizhoev und Ruslan Kudrynets gegen Ali Soleimani – änderten am klaren Gesamterfolg nichts mehr.
Mit diesem Sieg springt der ASV Schorndorf auf Rang zwei der Bundesliga hinter den SC Kleinostheim. Platz zwei würde nach der Hauptrunde den direkten Halbfinaleinzug bedeuten; der Drittplatzierte müsste zuvor im Viertelfinale gegen den Sechsten ran.
Am kommenden Sonntag (15 Uhr) empfangen die Spartaner den Tabellenfünften KSV Köllerbach in der Plüderhausener Hohberg-Halle – eine wegweisende Partie, da der punktgleiche Verfolger SV Weingarten parallel auf Tabellenführer Kleinostheim trifft. Mit einem weiteren Erfolg ließe sich Rang zwei festigen – im Idealfall winkt die Tabellenführung.
Ergebnis
ASV Schorndorf – ASV Mainz 88 21:6 (14:0)
61 kg FR: R. Demir – Vinson 10:0 SS (4:0). 130 kg GR: Krahmer – Karem 16:0 TÜ (8:0). 66 kg GR: Karl – Demir 13:1 PS (11:0). 98 kg FR: Agca – Remel 2:1 PS (12:0). 71 kg FR: Musaev – Semisorov 10:3 PS (14:0). 86 kg GR: Yilmaz – Tamrazov 15:0 TÜ (18:0). 75 kg GR: Ghanem – Politaev 8:1 PS (20:0). 80 kg FR: Kuramagomedov – Alikhmaev 2:1 PS (21:0). 75 kg FR: Wolny – Bizhoev 0:15 TÜ (21:4). 80 kg GR: Kudrynets – Soleimani 1:7 PS (21:6).


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