Der Höhepunkt: Krahmer kämpft bei der WM
(Schorndorfer Nachrichten 08.11.2017: Kai Schaupp)
„Ich bin stärker als je zuvor“, sagt Schwergewichtler Jello Krahmer vor dem Saisonhöhepunkt, den U-23-Weltmeisterschaften vom 21. bis 26. November im polnischen Bydgoszcz. Der hochtalentierte Ringer des ASV Schorndorf will an seine Erfolge anknüpfen. Ob eine Medaille drin ist, wird aber nicht nur von der Leistung, sondern auch vom Losglück abhängen.
Im April dieses Jahres war Jello Krahmer, DM-Dritter der Männer von 2016, ein kleiner Überraschungscoup gelungen: der Halbfinaleinzug bei den U-23-Europameisterschaften in Ungarn. Nur der spätere Europameister Osman Yildirim aus der Türkei sowie im Kampf um Platz vier der Norweger Oscar Marvik stoppten den sympathischen Sportler des ASV. Zwar war Krahmer nach der verpassten Medaille etwas enttäuscht. Doch Bundestrainer Michael Carl lobte ihn für die guten Kämpfe. Auch dank der couragierten Leistung beider EM wird Krahmer in Polen am 22. November in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm im griechisch-römischen Stil auf der Matte stehen. Das Feld ist groß, 21 weitere Kämpfer gehen bei der zum ersten Mal ausgetragenen U-23-WM an den Start. Mit den Titelkämpfen wurde dem Wunsch vieler Sportverbände entsprochen, jungen Topathleten die Chance zu geben, sich mit der weltbesten Konkurrenz zu messen. Lange stand die Teilnahme für Jello Krahmer wegen einer Verletzung auf der Kippe. Während der Vorbereitung auf die deutschen Meisterschaften Mitte Juni hatte er sich im Trainingslager eine Schulterverletzungzugezogen. Was folgte, waren zahllose Arztbesuche. Und nach dem Motto „Was einen nicht umbringt, macht einen nur härter“ schaffte Krahmer das Comeback. „Ich bin stärker als je zuvor“, sagt der Ringer mit einem Lächeln. Er habe an seiner Beinarbeit gearbeitet, jetzt eine ganz andere Mattenpräsenz und sei selbstbewusster geworden. „Ich bin mir sicher, dassich mit meiner jetzigen Form die Kämpfe bei der EM nicht verloren hätte.“ Die Gelegenheit zur Revanche wird sich dem Schorndorfer eventuell bei der WM bieten. Sowohl Europameister Yildirim als auch der Norweger Marvik sind gemeldet.
Einer der Gründe für seine herausragende Form sieht Krahmer in ASV-Trainer Patric Nuding. „Man merkt, dass er vor nicht allzu langer Zeit noch selbst aktiv war, optimal auf die Athleten eingehen kann und immer up to date ist. Ich möchte mich vor allem dafür bedanken, dass er mich in der Rückrunde aus dem Ligabetrieb herausgenommen hat, damit ich mich voll auf die WM konzentrieren kann.“ Einen weiteren
Faktor sieht Krahmer im Zusammenhalt in der Schorndorfer Mannschaft, die ohne Verlustpunkt die Oberliga anführt. Der Teamgeist beim ASV sei super. Trotz der sehr guten Voraussetzungen möchte sich der Athlet nicht auf eine konkrete Platzierung bei der WM festlegen.
Zum einen, weil es im weltweiten Vergleich immer zu Überraschungen kommen könne und die Gegner schwer einzuschätzen seien. Zum anderen, weil auch in diesem Turnier eine Menge vom Losglück abhängen werde. Deshalb hat sich Jello Krahmer folgendes Ziel gesetzt: „Ich möchte einfach an meinen Erfolg bei der EM anknüpfen und aus jedem Kampf mit dem Wissen, alles gegeben zuhaben, herausgehen.“
Sportler des Jahres
Rückenwind für die WM der U 23 in Polen gab’s für Jello Krahmer schon im Oktober. Beim Sportlerball wurde der Schwergewichtsringer des ASV bereits zum zweiten Mal als Schorndorfer Sportler des Jahres ausgezeichnet.
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